Serie "The Royals" Die skandalösen Royals

Düsseldorf · Auf ProSieben startet "The Royals" mit Liz Hurley. Wer schon einmal am Buckingham-Palast vorbeigegangen ist und sich gefragt hat, was wohl hinter den dicken Mauern vorgeht, der sollte sich die Serie anschauen.

The Royals: Elizabeth Hurley als Queen
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Liz Hurley gibt bei "The Royals" die Queen

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"The Royals" bietet den Blick durchs Schlüsselloch, der Zuschauer hört die sonst streng geheime Privatgespräche zwischen König und Königin - doch sind diese derber und zügelloser als man es bei der echten Queen Elizabeth und ihrem Prinz Philip je vermuten würde.

Diese Adeligen sind all das, was die Windsors nicht sind: weder brav, noch zurückhaltend, noch anständig. Sie nehmen Drogen, feiern Partys und pfeifen auf die Etikette. Die Partnerwahl machen sie sich nicht eben leicht und testen mehrere Männer und Frauen aus, bevor sie sich binden, wenn sie sich überhaupt jemals binden.

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"Soll ich dir erzählen, wie meine Woche war?", fragt Königin Helena in der ersten Folge, und liefert die Antwort gleich mit: "Meine Tochter war ohne Höschen auf der Titelseite aller Klatschblätter, mein Sohn ist gestorben und mein Mann will die Monarchie abschaffen." Eine harte Woche? Bei dieser Familie ganz normal.

Während sich die echte britische Königsfamilie seit Jahren erfolgreich gegen die Veröffentlichungen der Yellow Press wehrt, scheint es diese Royals größtenteils mit Stolz zu erfüllen, das Gesprächsthema zu sein. Königin Helena würde sich zwar wünschen, dass ihre Kinder mehr nach den Regeln lebten, doch machen die sich nur wenig aus den Wünschen ihrer Mutter. Sie ist ja nur die Königin von England. Ein normaler Mensch in ihren Augen.

Die laut ihren Machern natürlich frei erfundene Serie lässt bei einigen Figuren die Vorbilder klar erkennen. Etwa bei den beiden Nichten des Königspaares: Die Prinzessinnen Maribel und Penelope erinnern stark an Eugenie und Beatrice, die Töchter von Prinz Andrew und Sarah Ferguson. Ihre Hüte sind ebenso schrill, und sie treten immer im Doppelpack auf. Doch sind sie hübsch überzeichnet und stets für einen Gag zu haben. In der englischen Literatur wäre ihr Vorbild wohl Rosencrantz und Gildenstern. Den Ärger um ihre halbnackte Cousine auf den Titelblättern können Sie nicht verstehen: "Weißt du, wie viele Menschen die Zeitungen lesen? 300.000? Dich haben aber doch schon mehr Männer nackt gesehen!"

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In der Pilotfolge sieht sich die königliche Familie mit einer Tragödie konfrontiert. Der Thronfolger Robert kommt bei einem Militäreinsatz ums Leben. Die Reaktionen der Familienmitglieder sind sehr unterschiedlich - vordergründig trauern alle - doch die Queen geht bereits nach wenigen Sekunden zum Business as usual über. Ihr jüngerer Sohn, der immer froh war, nicht der erste in der Reihe zu sein, erkennt, dass er nun eines Tages der König von England sein wird. Sein Vater nimmt den Tod seines Ältesten zum Anlass, ein Referendum zur Abschaffung der Monarchie anzustreben. Und seine Tochter, die wohl am stärksten trauert, ertränkt ihren Kummer in Alkohol.

Der Serie merkt man an, dass sie für einen amerikanischen Sender geschrieben wurde. Trotz deutlicher Anleihen bei den britischen Royals hat sie größtmöglichen Abstand zur Realität. Gezeigt werden die Skandale und der Schmutz, den sich die Herausgeber der großen Klatschblätter wünschen würden, die es in Wirklichkeit aber wohl nie geben wird.

Auch nachdem man die ersten Folgen gesehen hat, hat man deshalb keine Ahnung wie es im Buckingham-Palast wirklich zugeht, wie die Familienmitglieder miteinander reden, wenn keine Öffentlichkeit dabei ist oder ob die Queen auch nachts Hut, Krone oder Schlafhaube trägt. Insofern ist die Serie gute Unterhaltung, aber letztendlich könnte es sich auch einfach um irgendeine mächtige, neureiche Familie handeln.

Drehbuchautor Mark Schwahn hat witzige Dialoge geschrieben und es gibt einige wirklich nette Einfälle. Etwa als Liam eine Menschenmenge begrüßen soll. Statt ein paar Hände zu schütteln oder dezent zu winken, genießt er ein Bad in der Menge. Er schmeißt sich wie ein Popstar beim Stage Diving von der Bühne. Und es gibt sogar ein paar Schmankerl für Fans und Kenner der britischen Royals. Etwa die Sache mit den stinkenden Füßen. Die beiden Schwestern Maribel und Penelope beschimpfen sich deshalb gegenseitig. Tatsächlich soll es einen Streit zwischen Lady Di und ihrer Schwägerin Fergie gegeben haben, bei dem es um ein geliehenes Paar Schuhe und Fußpilz gegangen sein soll.

Die Serie "The Royals" läuft ab 25. November immer mittwochs um 20.15 Uhr auf ProSieben.

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