"Team Wallraff" Caterer Vitesca wehrt sich mit Image-Video

Wuppertal · In der RTL-Sendung "Team Wallraff" kam der Wuppertaler Caterer Vitesca nicht gut weg. Die Firma liefere vergammelte und abgelaufene Lebensmittel als Mensa-Essen an Schulen aus, so der Vorwurf. Diese Behauptungen seien "hanebüchen", sagt Vitesca. Das Unternehmen geht in die Offensive und stellt ein Image-Video ins Netz, das zeigen soll, wie bei dem Caterer wirklich gearbeitet wird.

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Foto: Ewa Studio/ Shutterstock.com

Für die Firma Vitesca aus Wuppertal hat die Wallraff-Sendung, die am vergangenen Montag ausgestrahlt wurde, bereits negative Folgen. Zwölf Schulen aus Duisburg kündigten dem Caterer unmittelbar nach der Sendung. Es ist nachvollziehbar, dass der Ruf von Vitesca angeschlagen ist. Für die Wallraff-Sendung schleuste sich die Reporterin Stefanie Albrecht undercover bei Vitesca ein und filmte, wie in der Großküche angeschimmelte Gurken und Fleisch, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war, verarbeitet wurden.

Nun wehrt sich Vitesca. Die Firma sagt, das Bild, das von ihr und ihrer Arbeit in der Wallraff-Sendung gezeichnet worden sei, sei schlicht falsch. Vielmehr versorge der Caterer seine Kunden mit gesunden, qualitativ einwandfreien Lebensmitteln. Um dies zu unterstreichen, stellte Vitesca bei Youtube ein Video ein, in dem das Unternehmen selbst einen Einblick in seine Küche gewährt. Gedreht wurde der professionelle Clip von einer auf Krisenkommunikation spezialisierten Agentur.

Günther Wallraff und sein Team hätten mit "hanebüchenen Behauptungen und einem geschickten Schnitt all die Werte infrage gestellt, für die Vitesca seit Jahren" stehe, heißt es in dem Video. Im Weiteren wird die Arbeitsweise von Vitesca vorgestellt. Mitarbeiter kommen zu Wort, Bilder aus der Küche werden gezeigt. "Wir fühlen uns zu Unrecht an den Pranger gestellt", heißt es.

Jan Reimann, der zusammen mit seinem Vater das Unternehmen Vitesca leitet, sagt, er sei in den letzten Tagen oft gefragt worden, ob er sein Essen auch selbst isst. "Ja, das tun wir - alle, und zwar täglich", sagt Reimann. Vitesca geht also in die Offensive, liefert im weiteren Verlauf des Videos Erklärungen für die Vorwürfe, die Günther Wallraff und sein Team in der Sendung erhoben.

Man habe Verständnis, dass nach den "reißerischen Enthüllungen" Eltern verunsichert seien, heißt es. "Wir nehmen die Hinweise vom Team Wallraff sehr ernst", sagt Reimann. Am Ende des Videos lädt er die Kunden dazu ein, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie bei Vitesca gearbeitet wird - "unangemeldet natürlich", wie Reimann sagt.

Erste Kunden seien dieser Einladung schon gefolgt.

(lsa)
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