Neuer Fall mit Odenthal und Kopper "Tatort" im Zeichen der Selbstjustiz

Ludwigshafen · In Ludwigshafen ermittelt Lena Odenthal zusammen mit ihren Kollegen Mario Kopper und Johanna Stern rund um den Mord an einem Mann, der eine junge Frau vergewaltigt hat.

"Tatort: Du gehörst mir" aus Ludwigshafen mit Lena Odenthal – Bilder
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Bilder aus dem "Tatort: Du gehörst mir" mit Lena Odenthal

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Dieser "Tatort" wird unter den vielen Millionen Zuschauern, die den Film am Sonntagabend im TV oder später in der Mediathek sehen, vermutlich viel Zuspruch finden. Denn der vom SWR produzierte Krimi "Du gehörst mir", in dem Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), Mario Kopper (Andreas Hoppe) und Johanna Stern (Lisa Bitter) in Ludwigshafen ermitteln, hat Selbstjustiz zum Thema.

Viele werden Rache-Gedanken nachvollziehen können

Beim Zusehen werden sich vermutlich viele dabei erwischen, wie sie die Rache-Gedanken, die Angehörige eines Vergewaltigungs-Opfers haben, durchaus nachvollziehen können.

Zu Beginn des Films stirbt ein junger Mann, der gerade aus dem Fitnessstudio kam, auf ziemlich brutale Art und Weise. Sein Aussehen und diverse Pillen in seiner Sporttasche lassen darauf schließen, dass er mit anabolen Steroiden gehandelt hat. Doch schon früh finden Odenthal, Kopper und Stern heraus, dass der Tod des Mannes wenig mit den Drogen und mehr mit einer anderen Straftat zu tun hat.

Wenig Mitleid nach dem Tod des Täters

Die Ermittler erfahren, dass der Muskelmann eine junge Frau vergewaltigt hat, die seitdem im Koma liegt. Ihre fürsorgliche Mutter, eine enge Freundin und der Liebhaber des Opfers empfinden wenig Mitleid mit dem Toten, was sie zu Verdächtigen macht. Durch einen einfachen Regie-Kniff von Roland Suso Richter kann man die Wut der Angehörigen nachvollziehen.

Denn immer wieder ist die im Koma liegende Frau auf alten Videos als fröhliche Tänzerin zu sehen, was zu einer gewissen Verbundenheit mit dem Opfer führt. Unweigerlich empfindet man es als ungerecht, dass ein so hoffnungsvolles Leben durch die Willkür eines Vergewaltigers, der für die Tat nie bestraft wurde, offenbar viel zu früh ein Ende findet.

Obwohl der Fall nicht durch Spannung glänzt, ist der Krimi dennoch sehenswert. Ohnehin hat es den Odenthal/Kopper-Krimis gut getan, dass vor anderthalb Jahren das etwas in die Jahre gekommene Duo, das seit 1996 gemeinsam ermittelt, mit Stern eine neue Kollegin bekommen hat. Sie rückt mehr in den Fokus - und das ist auch gut so.

"Tatort: Du gehörst mir", ARD, So., 20.15 Uhr

(spol)
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