Streit bei Maischberger Wolfgang Bosbach verlässt verärgert den G20-Talk

Berlin · Sandra Maischberger wollte in ihrem Talk über die Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg sprechen. Die Sendung jedoch schaukelte sich zu einer derartig hitzigen Diskussion hoch, dass CDU-Politiker Wolfgang Bosbach erbost das Studio verließ.

Streit bei Maischberger – Wolfgang Bosbach verlässt vorzeitig das Studio
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Besonders geärgert hatte ihn das Verhalten der Ex-Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth: "Frau Ditfurth ist persönlich, vom Verhalten und ihrer (...) Argumentation unerträglich. Das muss ich nicht mitmachen", sagte der Bundestagsabgeordnete und verließ am Mittwochabend vor laufenden Kameras die Gesprächsrunde.

Bosbach hatte Ditfurth unter anderem vorgeworfen, die Krawalle zu verharmlosen und den ebenfalls in der Talkrunde sitzenden Hamburger Hauptkommissar Joachim Lenders mehrfach "in geradezu unverschämter Weise angegangen" zu haben. Ditfurth hatte unter anderem gesagt, in Hamburg seien Menschen in ihren Grundrechten verletzt und nicht-vermummte Journalisten verprügelt worden, weil anderswo "einige Leute schwarz gekleidet" waren.

"Darf ich Sie bitten, bleiben Sie bei mir, weil das macht keinen Sinn, wenn wir nicht mehr reden können", sagte Maischberger noch in Richtung Bosbachs. Doch dieser will nicht mehr, steht auf und geht. Nach Bosbachs Abgang bat Moderatorin Sandra Maischberger seine Kontrahentin, das Podium ebenfalls zu verlassen, um "die Parität" in der Runde wieder herzustellen. Ditfurth blieb aber sitzen.

Am Rande des Gipfels waren fast 500 Polizisten und eine unbekannte Zahl an Demonstranten bei Ausschreitungen verletzt worden. Geschäfte wurden geplündert, Autos angezündet und etliche Gebäude demoliert — zumeist von schwarz gekleideten Krawallmachern.

Ditfurth sitzt für die Wählervereinigung ÖkoLinX-Antirassistische Liste im Frankfurter Stadtparlament. Sie versteht sich nach wie vor als antiautoritäre Linke und ist in verschiedenen Bündnissen aktiv. Ditfurth schreibt zudem politische Kommentare, hält Vorträge und macht Radiosendungen sowie multimediale Vorträge für Theaterbühnen.

(das/dpa)
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