"Wetten, dass..?" Stimmungstief nach Hape Kerkelings Absage

Düsseldorf (RPO). Der Hammer kam gleich zu Beginn: Hape Kerkelings Nein zur "Wetten, dass..?"-Nachfolge sorgte schon in den ersten Minuten der Sendung für ein absolutes Stimmungstief. Erst Überraschungsgast David Garrett schaffte es, den Zuschauer die Enttäuschung vergessen zu lassen.

Hape Kerkelings "Nein" sorgt für lange Gesichter
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Hape Kerkelings "Nein" sorgt für lange Gesichter

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Es war ein Einstig mit dem niemand gerechnet hatte: Nachdem Hape Kerkeling, als Horst Schlämmer verkleidet, gleich zu Beginn der vorletzten Sendung, die Moderation übernahm, glaubte wahrscheinlich fast jeder Zuschauer fest daran, dass er die Nachfolge von Thomas Gottschalk übernehmen würde. Die Enttäuschung folgte auf dem Fuß.

Binnen weniger Minuten und nach einigen flapsigen Bemerkungen über die Nachfolge-Spekulationen kam die Ohrfeige: Als Horst Schlämmer machte sich Kerkeling kurz über sich selbst lustig, stellte die Frage, ob der Kerkeling "Wetten, dass..?" übernehmen würde und verkündet dann unerwartet frei heraus: "Ich kann ihnen sagen, der wird es nicht machen". Das saß.

Das verdutzte Publikum schien es nicht so recht glauben zu wollen. Eben noch hatten sie begeistert über die obligatorischen Schlämmer-Witze gelacht und mit leuchtenden Augen an den Lippen des selbsternannten stellvertretenden Chefredakteurs des Grevenbroicher Tageblatts gehangen und dann das. Die Enttäuschung war weder zu übersehen noch zu überspielen. Die Begeisterung für die ersten Wetten und Gäste entsprechend gering.

David Garrett rettet den Abend

Spätestens bei dem Auftritt der Musical-Stars von "Batman" sah man massenweise lange Gesichter im Publikum. Nicht einmal Superstar Justin Timberlake konnte die Stimmung im Saal wieder so richtig anheizen. Die Lacher über seine trockenen Witze blieben verhalten. Dass die Sendung dann doch noch einmal richtig an Fahrt aufnehmen sollte, daran wollte man gar nicht mehr so recht glauben.

Mit Überraschungsgast David Garrett gelang dann aber tatsächlich das scheinbar Unmögliche. Es war ein dramaturgisch geschickter Schachzug: Gottschalk stellte die Klassik-Wette vor, bei der eine Wette vergangener Jahre neu und mit noch strengeren Regeln aufgenommen und wiederholt wurde. Es ging um Geigen-Soli. Die Regeln: Der Kandidat sollte anhand kurzer Einspieler, Geiger, Dirigent und Geigenmodell klassischer Stücke erkennen. Auf die Bühne kam David Garrett.

Spannungs-Hoch in den letzten Minuten

Die sichtliche Anspannung des beliebten Musikers ergriff den Zuschauer. Respekt vor seinem Mut, sich der Gefahr zu stellen, dass er sich blamieren könnte, machten sich breit. Das Publikum hielt merklich den Atem an. Garrett schaffte es nicht nur, alles richtig zu benennen, er begeisterte auch Gäste und Zuschauer gleichermaßen und rettete damit den Abend.

Sein anschließender Auftritt, bei dem er noch einmal sein Können zum Besten gab, wurde zum Sahnebonbon der gesamten Veranstaltung. Und als der letzte Wettkandidat, mit dem gelungenen Versuch einen Zauberwürfel blind und unter Wasser innerhalb von vier Minuten zu lösen, noch einmal für kribbelnde Nerven-Spannung sorgte, hatten alle die große Enttäuschung vergessen.

Der Zauberwürfel-Künstler ging mit überragenden 63 Prozent der Stimmen und einem neuen Auto als Wettkönig und die Zuschauer mit dem Gefühl, eine gelungene Sendung gesehen zu haben, nachhause. Und zu der versöhnlichen Stimmung gesellte sich das freudige Gefühl, dass man nun noch einmal länger über die Frage der Nachfolge rätseln darf.

(felt)
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