Berlin Steuerzahler: ARD und ZDF sind 650 Millionen zu teuer

Berlin · Der Bund der Steuerzahler hält ARD und ZDF in einer aktuellen Studie seines finanzwissenschaftlichen Instituts die Verschwendung von mehr als einer halben Milliarde Euro vor. "Beim Personal-, Programm- und Kommunikationsaufwand gibt es zum Teil erhebliche Einsparpotentiale. Diese bestehen auch im Bereich der Onlineaktivitäten und der Digitalkanäle. Darüber hinaus könnten auch durch die Fusion von kleineren Rundfunk- und Landesmedienanstalten Einsparungen vorgenommen werden. Insgesamt ließen sich schätzungsweise mindestens 600 bis 650 Millionen Euro pro Jahr einsparen", heißt es in der Studie.

Die Studie des Lobby-Verbands, der vor allem die Interessen von mittelständischen Unternehmern und Freiberuflern vertritt, wurde von einem Magazin der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung veröffentlicht. Die möglichen Einsparungen wirkten allerdings nur symptomatisch und ersetzten keine grundlegende Reform, so die Studie. Nötig sei eine klarere Definition, was zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehöre. Als beste Lösung empfiehlt das Institut eine Abschaffung der dualen Rundfunkordnung und eine Teilprivatisierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Finanzierung solle dann wie bei den Privatsendern über Werbung und Pay-TV erfolgen. Eine Verfassungsgarantie für die Finanzen von ARD und ZDF sei ökonomisch nicht gerechtfertigt.

(tüc)
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