Letzte Ausgabe von "TV total" Stefan Raab verabschiedet sich unter Tränen

Köln · Fast anderthalb Stunden lang ging es in der letzten Folge von "TV total" mehr um Elton und Raab denn um den Entertainer allein. Kurz vor Schluss dann griff Stefan Raab zum Mikrofon, sang "Ich bin ene kölsche Jung" und verabschiedete sich unter Tränen und mit brüchiger Stimme von seinen Zuschauern, seiner Band und seinem Team.

 Der Abschied von "TV total" fiel Stefan Raab sichtlich nicht leicht.

Der Abschied von "TV total" fiel Stefan Raab sichtlich nicht leicht.

Foto: Screenshot ProSieben

Es ist schon nach Mitternacht, als Stefan Raab in der 2243. Ausgabe von "TV total" ein letztes Mal die Stimme erhebt. Gerade hat er noch mit Elton herumgeblödelt, in Erinnerungen geschwelgt, Musik gemacht, getan, was er immer getan hat: unterhalten. Doch dann heißt es, Abschied zu nehmen, und erstmals seit seiner Ankündigung, seine "Fernsehschuhe am Ende des Jahres an den Nagel zu hängen", wird spürbar, dass die Abkehr von der großen Bühne dem Mann mit dem Dauergrinsen nicht ganz so leicht fällt, wie es in den vergangenen Monaten oft den Eindruck machte.

"Vielen Dank, dass Sie immer zugeschaut haben in den ganzen Jahren. Danke an das Team, danke an die Band", sagt Raab mit plötzlich brüchiger Stimme. Tränen steigen ihm in die Augen, womit er offensichtlich nicht gerechnet hatte. Schweigen. Raab dreht sich von der Kamera weg, dreht sich wieder zurück und sagt: "Machen Sie's gut." Dann umarmt er seinen Freund Elton, und die beiden gehen von der Bühne. Der Vorhang fällt, Stefan Raab hat seinen vorletzten Abschied hinter sich gebracht — am Samstag steht er noch ein letztes Mal vor der Kamera in seiner Show "Schlag den Raab".

Und dann? "Den Hodensack in kaltes Wasser hängen." Mit diesem O-Ton von seinem legendären Nippelboard hatte Raab zu Anfang der Sendung auf die viel gestellte Frage nach seinem Leben nach dem Fernsehen geantwortet. "Und ich gebe bald Schminktipps auf Youtube. Mein Kanal heißt dann 'Steffis Beauty Palace'. Aber ich gebe nur ein einziges Mal einen Tipp und ich sage nicht wann — also bleiben Sie dran", lautete eine andere Antwort des Entertainers, der in seiner letzten Sendung noch einmal bewies, dass er auch ein exzellenter Stand-up-Comedian ist.

Ohne ihn würde ProSieben jetzt nicht untergehen, verlautbarte er beispielsweise, der Sender könne immer noch "The Big Bang Theory" zeigen, oder "The Big Bang Theory" oder "The Big Bang Theory". "Ich lasse Sie jetzt eben mit dem MDR alleine", resümierte er schließlich.

Den größten Teil der Sendung, die übrigens erstmals persönlich von dem Sprecher der Beiträge von "TV total" (allerdings mit Balken vor den Augen) anmoderiert wurde, widmete Stefan Raab allerdings weniger seinem Werk, sondern viel mehr seinem Dauerpraktikanten und Freund Elton. Seit 2002 war er Dauergast bei den Raab-Events, nachdem er bei dem ersten Auftrag seines Chefs mit dem Megafon Passanten in der Kölner Innenstadt anschreien musste.

Gemeinsam waren Raab und er anschließend als Bauchredner unterwegs, besuchten eine Wellness-Oase, waren mal mehr, mal weniger erfolgreich im "TV total Turmspringen" — all das wurde noch einmal während der Sendung zwischen den Plaudereien der beiden gezeigt. Die Rollenverteilung bei ihren Aktionen blieb derweil jedes Mal gleich: Raab hatte Spaß und Elton litt. Und vielleicht war gerade deshalb der Großteil dieser letzten "TV total"-Sendung nach 16 Jahren im deutschen Fernsehen auch eine Hommage von Stefan Raab an Elton.

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Foto: Twitter / Florian Hellmuth / ProSieben

Zweifelsohne wollte der Entertainer zudem wie so oft nicht im Vordergrund stehen — vielleicht weil ihm der Abschied so schwer fiel. Am Ende fand er deshalb selbst die besten Worte über sich und sang: "Ich bin ene Kölsche Jung, watt willste mache? Ich bin ene Kölsche Jung und dunn jern lache. Ich bin och sonst nit schlecht, nee, ich bin brav, ming Lieblingswörtsche, heisst Kölle Alaaf!"

(lai)
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