"Sing meinen Song" Ein Abschied voller Duette, Rock 'n' Roll und Whiskey

Düsseldorf · "Sing meinen Song" endet mit einem Abend, der noch einmal die ganze Harmonie in der Musikertruppe hervorbringt. Gemeinsam wird auf musikalische Highlights der Staffel zurückgeblickt - und bei den Duetten können alle nochmal zeigen, was in ihnen steckt.

Sing meinen Song 2017: Duett von Moses Pelham und Lena zum Abschied
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Die emotionalen Duette zum Abschied

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Foto: Vox

Es endet mit einer Gruppenumarmung. Nachdem alle Duette gespielt, alle Einspieler angesehen, alle Songs abgefeiert sind, bleibt die Umarmung. Dass sich diese so unterschiedlichen Musiker hervorragend verstehen, und zwar "musikalisch und menschlich", wie Moses Pelham es treffend formuliert, ist in jeder einzelnen Minute der letzten Sendung der diesjährigen Staffel von "Sing meinen Song" zu spüren.

Die Duette funktionieren allesamt hervorragend und auf dem Sofa herrscht konstant gute Stimmung. "Wir wollen diesen Abend miteinander zelebrieren", hatte BossHoss-Sänger und Gastgeber Alec Völkel vor der Sendung gesagt - und es wurde ein Fest, "mehr Party als Konzert", wie Pelham sagte.

Die Ehre des ersten Duetts haben Mark Forster und Gentleman, die zusammen Gentlemans Version von Forsters "Ich trink auf dich" performen. Zuvor wurden gemeinsam noch einmal Highlights von Forsters Abend, dem ersten der Staffel, eingeblendet. Dazu gibt es Sekt und viele Streicheleinheiten. "Es ist sehr intensiv hier, wie ein Album aufzunehmen", sagt Forster anschließend, "der Abend und die Staffel haben mich verändert."

Das Duett der beiden im Reggae-Stil kann als Beschreibung der gesamten Staffel dienen: "Ich trink auf dich mein Freund, auf jeden Tag aus unserer Zeit, auf das was geht und das was bleibt" heißt es darin. Beide Musiker bleiben dabei ihrem Stil treu und doch passt es gut zusammen. Alle auf dem Sofa grooven mit und am Ende bringt Lena ein Glas Sekt auf die Bühne.

Sing meinen Song 2017: The BossHoss rocken die Bühne
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The BossHoss rocken die Bühne

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Die steht danach kurz im Mittelpunkt, als es um ihre Version von "Du liebst mich einfach nicht" von Moses Pelham geht. Lena auf Deutsch, da sind sich alle einig, das klingt ehrlich und sehr, sehr gut. "Ich möchte mit dir an der Version weiterarbeiten", vergibt Pelham dann wohl das größtmögliche Kompliment. Bevor es zu gefühlig wird, wird die BossHoss-Version von "Höha schnella weita" eingeblendet, ein Party-Song, bei dem die beiden Countryrocker ihr Talent für schnellen Rock 'n' Roll beweisen.

Beim Rückblick auf Michael Patrick Kellys Abend stehen zuerst die Tränen des Musikers im Mittelpunkt. Emotionale Höhepunkte des Abends und vielleicht sogar der ganzen Staffel waren dabei "Shake away" von Gentleman und "Mama" von Lena Meyer-Landrut. Bei beiden konnte Kelly seine Tränen nicht zurückhalten und auch der Rest der Truppe war sichtlich bewegt. "Mit euch entsteht eine Dynamik, eine Harmonie, die man gar nicht beschreiben kann, wir sind soul brothers", fasst er seine Gefühle zusammen. Auch Mark Forster ist ganz gerührt, "das wird mir so fehlen hier", sagt er und umarmt Stefanie Kloß, die neben ihm sitzt.

"Diese Sendung, das ist wie ein Rückblick auf das ganze Leben, jeder Song eine Epoche, ein großes Geschenk", sagt Kelly und betritt dann gemeinsam mit Stefanie die Bühne, um "Angel" zu singen, einen der ganz großen Hits der Kelly Family. Die ist im Vorfeld ganz schön nervös - war sie doch früher ein riesiger Paddy Kelly-Fan: "Ich hatte das ganze Zimmer voller Plakate". Aber auch dieser Song gelingt: Stefanie Kloß klingt auch auf Englisch gut, sanft und kraftvoll zugleich und am Ende gibt es eine feste Umarmung. "Für mich hat sich ein Kreis geschlossen, man ist Kelly Family-Fan mit 10", sagt Kloß hinterher, "und jetzt singe ich das mit ihm hier". "Ein Meilenstein", ist auch Michael Patrick Kelly begeistert, "jetzt bin ich der Fan und sie das Idol."

Anschließend schauen sich alle gemeinsam die Höhepunkte des BossHoss-Abends an - Stefanie Kloß mit ihrer Band Silbermond und "Liberty of Action" beispielsweise. "Da merkt man einfach, wie toll breit gefächert du bist, von Symphonie bis hierhin", komplimentiert Gentleman und auch Alec Völkel ist angetan: "Früher dachte ich immer bei Silbermond: neue Single, Rockballade, nächste Single Rockballade - und dann waren wir auf einem Konzert und das war super". Aber auch Mark Forsters eingedeutschte Version von "A Cowboy's Work Is Never Done" überzeugt beim zweiten Ansehen.

Fotos von den Gentleman-Performances bei "Sing meinen Song"
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Gentleman-Hits bei "Sing meinen Song"

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Foto: Vox

Danach geht es für gleich fünf der Musiker auf die Bühne. The BossHoss und Moses Pelham singen zusammen "Sex on Legs" und Stefanie und Lena lassen es sich nicht nehmen, im Hintergrund mitzuträllern. Der Rap-Part von Moses Pelham und die Countryrock-Attitüde von BossHoss passen erstaunlich gut zusammen, das Lied wird tanzbar - und genau das sieht man auch auf dem Sofa. Irgendwann hält es auch die restlichen drei nicht mehr auf den Plätzen und alle tanzen auf der Bühne zusammen.

Auch dieser Song endet natürlich mit einer Gruppenumarmung. "Das ist mein Lieblingssong der ganzen Staffel", sagt Lena anschließend und Moses Pelham wird melancholisch: "Das hat mein Leben wirklich bereichert".

Weiter geht es mit einem weiteren emotionalen Höhepunkt - dem Rückblick auf Gentlemans Abend und die Performance von "Memories", die Michael Patrick Kelly hingelegt hat. Es ist ein Lied für Gentlemans verstorbenen Freund Werner und abermals ist dieser sehr bewegt. Beide umarmen sich und Gentleman fasst eine der Besonderheiten dieser Sendung zusammen: "Es ist so abgefahren, dass das Mastermind der Kelly Family einen Song von mir singt und mich zu Tränen rührt." Bei der nächsten Einspielung - "You remember" in der Version von Moses Pelham - zeigt sich die Belegschaft auf dem Sofa ganz in Gedanken, bevor dann Lenas Partyperformance von "Superior" eingeblendet wird.

Die hat offenbar auch Gentleman nachhaltig begeistert, danach singen die beiden nämlich den wohl größten Hit des Reggae-Sängers im Duett. Und auch sie harmonieren gut - ganz in schwarz tanzen sie zusammen auf der Bühne und haben sichtlich Spaß daran. Auf der Couch wird währenddessen erstmal gekuschelt, bald stehen aber auch hier alle auf und tanzen mit. "Es war faszinierend, den Song mit ihr zu performen", sagt Gentleman, "der Funke ist einfach übergesprungen."

Sing meinen Song 2017: Lena Meyer-Landrut singt "Mama" von Michael Patrick Kelly
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Michael Patrick Kelly bei "Sing meinen Song"

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"Das war so schön", fasst Stefanie Kloß den Rückblick auf ihren Silbermond-Abend zusammen. Die Rückblende beginnt mit Michael Patrick Kellys Version von "Krieger des Lichts", von der Kloß immer noch völlig hingerissen ist. "Wenn das meine Freundin wüsste, die damals im Team Angelo war", scherzt sie und wird dann wieder ganz ernst: "Es ist einfach toll, dass wir im Leben von anderen so eine Rolle spielen dürfen." Eines der musikalischen Highlights der Staffel folgt: "Symphonie", gesungen von Cassandra Steen, gemischt von Moses Pelham. Mark Forster überrascht danach mit einem Geständnis: "Ich hab festgestellt, dass ich alle Silbermond-Texte auswendig kann, ich bin Simo-Freak."

Da ist es nur passend, dass er anschließend mit Stefanie Kloß zusammen "Irgendwas, das bleibt" performen darf. Der Weg dorthin war aber offenbar nicht ganz leicht: "Ich fand seine Version so toll, dass ich mich gar nicht getraut habe, ihn zu fragen, ob wir sie zusammen singen können", erzählt Stefanie Kloß. Hand in Hand betreten die beiden die Bühne, Kloß ist sichtlich nervös: "Bei den Versionen der anderen hat man dann irgendwie auf einmal Texthänger". Beim Auftritt ist davon aber wenig zu sehen, der Sprechgesang von Forster und Kloß' klare Stimme harmonieren hervorragend. "Geiler Sound", kommentiert Alec Völkel prägnant.

Sing meinen Song 2017: Die andere Seite von Rapper Moses Pelham
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Die Stars feiern Rapper Moses Pelham

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Und auch beim Rückblick auf Lenas Abend sind natürlich alle begeistert. Erst "Beat to my melody", gesungen von Gentleman - "ich muss dich unbedingt mal live sehen", sagt Michael Patrick Kelly, dann "Satellite" von Mark Forster, das dieser neben Lena auf dem Sofa sitzend gesungen hatte. "So süß euch zuzuschauen", kommentiert Kelly. "Ich bin einfach unheimlich dankbar für den Song", sagt Lena, "ohne den wäre ich heute gar nicht hier."

Dann folgt das wohl beste Duett des Abends: Moses Pelham und Lena singen zusammen "Home". Beim Lena-Abend hatte den weiblichen Part noch Stefanie Kloß gesungen, jetzt darf die Songschreiberin selbst ran. Und das, was dabei heraus kommt, ist wirklich schön. Die Kombination aus Rap und Gesang, aus Englisch und Deutsch, klingt harmonisch, die beiden Musiker singen und tanzen zusammen und füreinander, der etwas knuddelige Moses Pelham und Lena im schwarzen Glitzerpullover. "Ein unfassbare Kombi", findet denn auch Stefanie Kloß, "eine Symbiose", sagt Lena selbst.

Bevor es an das letzte Duett des Abends geht, gibt es dann noch einmal Whiskey für alle von den Gastgebern The BossHoss - und natürlich eine letzte Runde Komplimente. Danach rocken The BossHoss gemeinsam mit Michael Patrick Kelly dessen Song "No Fuzz, No Buzz", es wird trotz kurzer Haare geheadbangt, die drei geben zum Schluss noch einmal alles.

Sing meinen Song 2017 - Lena Meyer Landrut zu Tränen gerührt
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Lena Meyer-Landrut zu Tränen gerührt

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Foto: VOX / Markus Hertrich
Sing meinen Song 2017: Silbermond und Gentleman auf der Bühne
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Silbermond bei "Sing meinen Song"

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Und dann ist es wirklich vorbei. "Ein würdiger Abschluss", kommentiert Lena den Duett-Abend, "ein Rausch" sagt Sascha Vollmer, Stefanie Kloß findet: "Wir könnten eigentlich direkt nochmal von vorne anfangen". Und nach einer letzten Gruppenumarmung und einer kleinen Singrunde blickt Michael Patrick Kelly dann für alle melancholisch in die Zukunft: "Wir sind eine Familie geworden, eine Familie von Freunden. In Südafrika ist es vorbei, aber in Europa geht es weiter."

(kess)
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