"Sing meinen Song" auf Vox Samy Deluxe rettet den Abend für Schweizer Soul-Star

Kapstadt · Nach Gregor Meyle und Daniel Wirtz ist "Seven" der große Unbekannte beim Tauschkonzert. Deutschlands Sanges-Elite coverte für die Vox-Show die für viele noch unbekannten Lieder des Schweizers. Am besten gelang das einem Rapper – auch wenn "Seven" selbst einen anderen Künstler auszeichnete.

Sing meinen Song 2016: Lieder vom Seven im Mittelpunkt der Vox-Show
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"Sing meinen Song" 2016 mit den Liedern von "Seven"

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Foto: Foto: VOX / Markus Hertrich

Nach Gregor Meyle und Daniel Wirtz ist "Seven" der große Unbekannte beim Tauschkonzert. Deutschlands Sanges-Elite coverte für die Vox-Show die für viele noch unbekannten Lieder des Schweizers. Am besten gelang das einem Rapper — auch wenn "Seven" selbst einen anderen Künstler auszeichnete.

Zehn Alben hat "Seven" in den vergangenen mehr als zehn Jahren veröffentlicht — und doch kennt man den Schweizer, der mit bürgerlichem Namen Jan Dettwyler heißt, in Deutschland kaum. In der dritten Staffel von "Sing meinen Song — Das Tauschkonzert" ist der 37-Jährige somit auch der große Unbekannte, bekam für sein musikalisches Schaffen aber viel Lob von einigen der Großen des deutschen Musik-Business.

Sieben Lieder des Funk- und Soul-Musikers, Sohn eines Opernsängers und einer Pianistin, sangen die Musiker der Runde, und wie das auch in den vergangenen Staffeln mit Gregor Meyle und Daniel Wirtz so war, die ebenfalls die unbekanntesten Sänger ihrer Staffeln waren, kann man als Zuschauer wenig bis gar nichts mit den Liedern anfangen. Meist sind die Sendungen, in denen die Nummern der Nobodys an der Reihe sind, die am wenigsten unterhaltsamen.

So war es auch mit der "Seven"-Sendung, die nach dem Staffel-Start mit Nenas größten Hits allerdings auch einiges an Fallhöhe zu bieten hatte. Die anderen sieben Musikern gaben sich jedoch alle Mühe, die Show so unterhaltsam wie möglich zu gestalten — was vor allem Samy Deluxe gelang.

An seiner Loop-Station und mit der Unterstützung der Bläser hinter ihm coverte er "Lost", und nicht nur "Seven" selbst bekam den Mund nicht mehr zu, sondern vermutlich auch der ein oder andere Zuschauer. An der Loop-Station ließ der Rapper einige seiner Töne in Dauerschleife laufen, bevor er zu singen begann — und das sogar richtig gut.

"Ich habe mich nie als Sänger gesehen, weiß aber, dass ich singen kann", erklärte Samy Deluxe nach seinem Auftritt. "Es ist schön, das Lob von der gesamten Runde zu hören." Obwohl dieser Auftritt in Wahrheit der beste des Abends war, sparte "Seven" natürlich nicht mit Lob für jeden, der sich eines Songs des Schweizers annahm.

Der musikalisch geniale Xavier Naidoo sang "Go Slow", wie Xavier Naidoo "Go Slow" eben singen würde, und bekam Rap-Unterstützung von Samy Deluxe, weshalb der Protagonist der Sendung das Duo auch für den besten Song des Abends mit zwei Blumen auszeichnete. "Blumen schenkt man meiner Meinung nach Frauen, deswegen hat es mich überrascht", sagte der Hip-Hopper später. "Aber ich habe schon gezeigt, warum es gut ist, mich dabei zu haben."

Annett Louisan säuselte später noch "City Of Gold", Wolfgang Niedecken von BAP brummte "Lisa", ein bisschen vor ihnen lagen aber noch The BossHoss und Nena. Die Country-/Rock-Musiker machten aus "Wake Up" eine an den Film "From Dusk Till Dawn" angelehnte Nummer im Stil einer mexikanischen Mariachi-Band.

Nena übersetzte "What If" einfach mal ins Französische. Begründung: "Englisch ist nicht so ganz mein Ding. Da habe ich nach einer Lösung gesucht, und morgens war das Signal völlig klar: Ich mache den Song in Französisch." Dass die 56-Jährige dabei mit ihrem Akkordeon aus Kindertagen in Südafrika, wo die Show produziert wurde, Platz nahm, passte sehr zu Nena — ihre Darbietung war eine der besten des Abends.

Natürlich durfte auch "Seven" ein Lied vorstellen. Aus seinem just erschienen Album sang er "I Don't Give Up" und belegte damit eindrucksvoll, warum er einer der bekanntesten Musiker seiner Heimat ist. Auch Gregor Meyle und Daniel Wirtz profitierten in den vergangenen beiden Jahren von den Einladungen Naidoos in die illustre Runde.

Meyles nach der Show veröffentlichtes Album "New York — Stintino" erreichte mit Rang fünf der deutschen Charts seine bisher höchste Platzierung, Wirtz' "Auf die Plätze, fertig, los", ebenfalls nach der Show veröffentlicht, erreichte Platz sechs und kam auch in der Schweiz und Österreich in die Bestenlisten. Es ist davon auszugehen, dass auch das gerade veröffentlichte "Best of 2002-2016" von "Seven" den ein oder anderen Fan finden wird.

(spol)
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