TV-Show "Schlag den Raab" Raab verliert erstmals gegen eine Frau — und 1,5 Millionen Euro

Köln · Um 1.27 Uhr am Sonntagmorgen war die Sensation perfekt: Zum ersten Mal in der Geschichte seiner Spiel-Show "Schlag den Raab" hat Entertainer Stefan Raab gegen eine Frau verloren. Maria Kleinebrahm kassiert für ihren Sieg 1,5 Millionen Euro.

 Pure Freude: Maria Kleinebrahm hat Raab geschlagen.

Pure Freude: Maria Kleinebrahm hat Raab geschlagen.

Foto: dpa

So sehr wie am frühen Sonntagmorgen hat sich Maria Kleinebrahm noch nie über einen Sieg in "Flohhüpfen" gefreut. Indem sie ihren Chip mit einer anderen kleinen Plastikscheibe in den Holzkorpus in der Mitte des runden Tisches schnippte, gewann die Ärztin aus Hannover 1,5 Millionen Euro.

Die 27-Jährige ist in der Geschichte der Show, in der Stefan Raab seit 2006 gegen seine Herausforderer um mindestens 500.000 Euro spielt, die erste Frau, die den Entertainer besiegte. In der 52. Auflage war sie erst die zehnte Frau, der die Zuschauer das Vertrauen schenkten — allerdings schien sie zunächst wie die meisten ihrer Vorgängerinnen (und auch einige Männer) nur Kanonenfutter zu sein.

Nur ein Sieg in ersten sechs Spielen

Von den ersten sechs Spielen gewann die Medizinerin, die sich beim Telefonvoting der Zuschauer gegen vier Männer durchgesetzt hatte, nur eins: Ihr gelang es schneller als Raab, sechs Pappkartons auseinanderzubauen, zu falten und in eine blaue Tonne zu stecken.

Ab dem siebten Spiel wendete sich das Blatt allerdings. Die Kandidatin, die zu diesem Zeitpunkt 3:18 zurückgelegen hatte, gewann die Spiele Ubongo (drei Bauklötze auf einer vorgegebenen Fläche auf zwei Ebenen zusammenlegen), Hovertrax (eine Mischung aus Segway und Pedalo, mit der sie und Raab einen Parcours zurücklegen mussten) und Röhren (ein Ball musste durch mehrere Röhren in ein Ziel balanciert werden, ohne dass er den Boden berührt).

Was der Kandidatin allerdings fast zum Verhängnis wurde, war ihre Schwäche in den Spielen an den Bildschirmen im Studio. Keines der fünf Duelle (Fehler in Bildern finden, Begriffe in der richtigen Reihenfolge sortieren, Sätze merken und auswendig aufsagen, "Blamieren oder kassieren" sowie das Erdkunde-Quiz "Wo liegt was?") gewann sie.

Schlag den Raab: alle Kandidaten auf einen Blick
72 Bilder

Schlag den Raab: alle Kandidaten auf einen Blick

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Ab dem 14. Spiel hatte Kleinebrahm jedoch das Momentum auf ihrer Seite. Obwohl sie bereits deutlich zurücklag, wehrte sie Raabs Matchball ab, indem sie mit einer furiosen Aufholjagd beim Leitergolf (zwei mit einer Schnur verbundene Bälle mit einem Wurf auf drei Sprossen einer Leiter platzieren) siegte und ein Entscheidungsspiel provozierte.

Während die Neu-Millionärin, wie die meisten Kandidaten vor ihr, in der mehr als fünf Stunden andauernden Show eher zurückhaltend blieb, war Raab der Spieler, den man seit Jahren kennt. Bei fast jedem Spiel lässt er den Moderator (seit 2011 Steven Gätjen) beim Erklären der Partien kaum zu Wort kommen, schaut sich die Utensilien unaufgefordert an und stellt eine Frage nach der anderen. "Hör mir doch einmal zu", sagte Gätjen fast schon genervt dann auch vor einem der Spiele.

"Halt doch mal die Klappe"

Umgekehrt zog sich Kommentator Frank Buschmann den Zorn des Moderators zu, als dieser immer wieder gegen Raab stichelte und sich vom 48-Jährigen ein "Halt doch mal die Klappe" abholte. Die Frotzeleien unter dem Trio sind zwar Teil der Show und sollen auch eher lustig gemeint sein — ab und an meint man aber, einen wahren Kern des Genervtseins herauszuhören.

Wann die nächste Folge, in der es wieder um 500.000 Euro gehen wird, stattfindet, steht noch nicht fest. Der bisher größte Jackpot lag bei 3,5 Millionen Euro, den der Landwirt Bernd Stadelmann kurz vor Weihnachten 2012 abkassierte. Als Raabs Ziel gilt es, den Jackpot einmal auf fünf Millionen Euro hochzutreiben. Dazu müsste er aber neun Sendungen in Serie gewinnen.

(spol)
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