"Tagesthemen"-Kommentar "Krank und abscheulich" — Rainald Becker rechnet mit der AfD ab

Düsseldorf · Er zieht Vergleiche zur Nazi-Propaganda und spricht von "geistigen Brandstiftern" — Rainald Becker greift in seinem "Tagesthemen"-Kommentar die AfD massiv an. Das sorgt im Netz für Wirbel.

 Rainald Becker während seines Kommentars für die "Tagesthemen".

Rainald Becker während seines Kommentars für die "Tagesthemen".

Foto: Screenshot ARD

Die Äußerungen von AfD-Chefin Frauke Petry zum Waffengebrauch gegen Flüchtlinge an den Grenzen haben mächtig Staub aufgewirbelt. Entsprechend wollte auch SWR-Journalist Rainald Becker dies nicht unkommentiert stehen lassen — und fand in den ARD-"Tagesthemen" eine deutliche Sprache.

Was die AfD aufgeführt habe, so beginnt Becker seinen Kommentar, stamme aus einer ganz üblen Trickkiste. Und dann: "Etwas zutiefst Menschenverachtendes offen und laut aussprechen, um Gesprächsthema Nummer 1 zu werden, das war auch eine Masche der Nazi-Propaganda vor der Machtergreifung. Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge an der deutschen Grenze, das ist krank, gewissenlos, abscheulich."

"Etwas zutiefst Menschenverachtendes offen und laut aussprechen, um Gesprächsthema Nummer eins zu werden, das war auch...

Becker spricht von AfD-Leuten statt Politikern ("die Bezeichnung Politiker fällt einem da schwer"), fordert einen "Aufstand der Anständigen" und sagt schließlich: "Es gilt, diese geistigen Brandstifter als zutiefst undemokratisch und verfassungsfeindlich zu entlarven."

Ob positiv oder negativ bewertet — ins Mark getroffen hat Becker mit diesem Kommentar in jedem Fall: Mehr als 20.000 Likes bekam er bis Dienstagvormittag, mehr als 11.000 Mal wurde er geteilt und natürlich auch reichlich kommentiert. Doch müssen er und die ARD sich auch scharfe Kritik gefallen lassen.

"Abscheulich was die Tagesschau sich da wieder geleistet hat", "Sie sollten sich schämen bei der ard und der Tagesschau. Das alles erinnert an dunkelste deutsche Zeiten" oder auch "Unterirdisch dieser Kommentar...und die 'Nazi Keule' darf natürlich auch nicht fehlen" ist da etwa in den Kommentaren unter dem Facebook-Post zu lesen. Und immer wieder der Vorwurf, man habe Petrys Satz aus dem Zusammenhang gerissen.

Zwischen all der Kritik findet sich aber auch Lob: "Super-Kommentar. Besser kann man es nicht sagen!" heißt es da etwa oder auch: "Ein sehr guter Beitrag. Klare Worte in verqueren Zeiten."

Bei Twitter überwiegen die positiven Kommentare.

Oder auch dieser.

(das)
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