Köln Pensionsbremse für TV-Intendanten?

Köln · Nach einem Medienbericht soll RBB-Intendantin Dagmar Reim 12.000 Euro monatlich bekommen.

Die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender werden gut bezahlt. WDR-Chef Tom Buhrow steht mit 370.000 Euro Grundgehalt an der Spitze der Topverdiener. Für seine Altersversorgung hat der Westdeutsche Rundfunk bereits mehr als drei Millionen Euro zurückgelegt. Allerdings soll es laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" (Bams) bald weniger Pension für die TV-Intendanten geben.

Demnach sollen die betrieblichen Altersvorsorgen die Gebührenzahler insgesamt rund 500 Millionen Euro jährlich kosten. ARD und ZDF bemühen sich seit längerem darum, dass die hohen Kosten für die Renten ihrer Mitarbeiter fallen. Versorgungstarife, die über dem letzten Bruttogehalt liegen, sollen bereits gestrichen worden sein. Dem Bericht zufolge werde über eine Rentenbremse mit den Gewerkschaften verhandelt. Die Sparmaßnahme soll für alle Mitarbeiter gelten, also auch für Direktoren und Intendanten. Das Ziel: Pensionen sollen langsamer wachsen als die Gehälter.

Über die Höhe der Altersvorsorge für Intendanten gibt es keine offiziellen Angaben. Die Verwaltungsräte schweigen sich darüber aus. Der "Bams" liegt nach eigenen Angaben jedoch ein interner Prüfbericht des Rundfunks Berlin Brandenburg (RBB) vor. Darin heiße es, das Ruhegehalt von der im Juni ausscheidenden RBB-Intendantin Dagmar Reim (64) werde nach der Höhe des letzten Jahresgehalts berechnet - im Fall von Reim sind das 240.000 Euro. Bei Vertragsbeginn soll ein Prozentsatz des Ruhegehalts festgelegt werden, heißt es weiter, und dieser Prozentsatz steige mit jedem weiteren vollendeten Dienstjahr - bis zu 60 Prozent maximal. Laut "Bams" stehe Reim damit nach 13 Jahren in einer Führungsposition dieser Maximalwert zu. So soll die 64-Jährige ab Juni monatlich 12.000 Euro erhalten. Zum Vergleich: Altkanzler Helmut Kohl erhält eine Rente von 12.800 Euro. Eine offizielle Stellungnahme des RBB zu Reims Pensionsgeld liegt nicht vor.

Allerdings differieren die Ruhegeldansprüche von Sender zu Sender. Je nach Verhandlungsgeschick seien auch bis zu 70 Prozent möglich, heißt es aus Reihen der Verwaltungsratsmitglieder. Diese Obergrenze könnte durch eine Rentenbremse künftig möglicherweise deutlich niedriger ausfallen.

(RP)
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