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Berlin Mord im Allgäu

Berlin · Spannung in der Provinz: Lavinia Wilson und Vladimir Burlakov ermitteln als neue Kommissare im ZDF.

Drei Jahre war Polizist Thomas Stark (Vladimir Burlakov) im Gefängnis. Hat er wirklich einen verdeckt ermittelnden Kollegen getötet und Kontakte zur Mafia - oder saß er unschuldig im Knast? Weil er fälschlicherweise beschuldigt worden sein soll, kommt er wieder frei. Und startet gleich wieder als Kommissar bei seiner alten Dienststelle im idyllischen Füssen. Das passt einigen Kollegen gar nicht, allen voran Hauptkommissarin Julia Bachleitner (Lavinia Wilson), die Stark zutiefst misstraut. Doch als die Leiche eines Lokaljournalisten im Lech angetrieben wird, werden die beiden dazu verdonnert, gemeinsam zu ermitteln.

Mit "Mordkommission Königswinkel" präsentiert das ZDF an diesem Montag (20.15 Uhr) einen neuen Krimi in der an Krimis wahrlich nicht armen Fernsehlandschaft. Das Allgäu mit Schloss Neuschwanstein, Bergen und Kühen bildet die malerische Kulisse. Doch dahinter liegt einiges im Argen, wie Mord, mutmaßliche Mafiaverbindungen und Drogenhandel in dem Pilotfilm "Liebe bis über den Tod" zeigen - ein reizvoller Kontrast. Tatsächlich gilt die Region auch im wahren Leben als wichtiges Betätigungsfeld für die Mafia in Deutschland.

Mit Wilson ("Frau Böhm sagt Nein") und Burlakov ("Marco W.") sind zwei spannende Darsteller als ungleiches Ermittlerduo im "Fernsehfilm der Woche" zu sehen. Das Rezept ist nicht neu: Zwei extrem unterschiedliche Kollegen treffen aufeinander, die anfangs überhaupt nicht miteinander klarkommen.

Die schöne und elegante Kommissarin Bachleitner ist mit dem einflussreichen und geschniegelten Landrat von Ostallgäu verheiratet. Die ehrgeizige Ermittlerin führt ein sorgenfreies Leben mit schickem Haus und Terminen im Rampenlicht. "Figuren sind für mich dann interessant, wenn sie Widersprüche mit sich bringen, wie echte Menschen im Leben auch. Sie müssen nicht unbedingt sympathisch sein", sagt Wilson in einem Senderinterview über ihre Rolle. Polizist Stark, mit Lederjacke und erstmal wohnungslos, wirkt verletzlich und etwas undurchschaubar. Einst glücklicher Familienvater, ist sein Privatleben während seiner Zeit im Gefängnis in die Brüche gegangen. Misstrauen schlägt ihm nach der Entlassung entgegen, auch wegen seiner alten Freundschaft zu dem Restaurantbesitzer und mutmaßlichen Mafioso Francesco Danesi. Als bekannt wird, dass der ermordete Lokaljournalist an einer Geschichte über die Mafia recherchierte, gerät Stark noch mehr unter Druck. Und dann passiert ein weiteres Gewaltverbrechen.

Trotz des spannenden Themas bleibt bei der "Mordkommission Königswinkel" die Spannung zuweilen auf der Strecke, zudem sind manche Figuren etwas stereotyp geraten. Zwar gibt es in der Geschichte eine durchaus überraschende Wendung. Aber manches in dem 90-Minüter ist zu vorhersehbar - so auch der Cliffhanger am Ende des Films. Eine Fortsetzung ist damit möglich. Das ZDF kündigte die Premiere der neuen Ermittler als "Pilotfilm für eine angedachte Reihe" an. Konkreter wird der Sender noch nicht.

"Mordkommission Königswinkel", ZDF, 20.15 Uhr

(dpa)
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