"Let's Dance" Sonja Kirchberger fliegt, Ulli Potofski wird zum Backstreet Boy

Düsseldorf · Die 90er sind doch für einiges gut, auch bei "Let's Dance": Im 90er-Jahre-Special wurde zu "Barbie Girl" und "Macarena" getanzt. Der Wendler ritt auf einem Pferd nach Dinslaken – äh, tanzte Quickstep. Und Ulli Potofski suchte – und fand – den Backstreet Boy in sich. Sonja Kirchberger verlor erst ihren Tanzpartner und musste dann auch die Show verlassen.

Let's Dance 2016: Sonja Kirchberger raus, Michael Wendler mit Rekord
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"Let's Dance": Sonja Kirchberger raus, Wendler mit Rekordpunkten

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Foto: RTL/Stefan Gregorowius

Die 90er sind doch für einiges gut, auch bei "Let's Dance": Im 90er-Jahre-Special wurde zu "Barbie Girl" und "Macarena" getanzt. Der Wendler ritt auf einem Pferd nach Dinslaken — äh, tanzte Quickstep. Und Ulli Potofski suchte — und fand — den Backstreet Boy in sich. Sonja Kirchberger verlor erst ihren Tanzpartner und musste dann auch die Show verlassen.

Trashig, verrückt, sexy: In den 90er Jahren war im Grund alles erlaubt. Das galt auch für die vierte Show von "Let's Dance", in der das "90er-Jahre-Special" anstand: Da durften Jana Pallaske und Massimo Sinato zu Musik von Metallica Wiener Walzer tanzen, durfte Beachvolleyballer Julius Brink sein Hemd ausziehen (mehrmals!) und Michael Wendler durfte — tanzen. Sag ich ja, alles erlaubt.

Nicht gut lief es eigentlich nur für Schauspielerin Sonja Kirchberger. Ihr Tanzpartner Ilia Russo musste verletzungsbedingt ausscheiden, und so tanzte sie zum ersten Mal zusammen mit Profitänzer Vadim Garbuzov, dessen Partnerin Franziska Traub die Show ebenfalls wegen einer Verletzung verlassen hatte. "Vadim, du hast auf Franziska gelernt und musst jetzt auf Sonja umschulen", kommentierte Moderator Daniel Hartwich. Dass das nicht so richtig gut klappte, fiel offenbar nicht nur der Jury auf. Am Ende reichte es für Sonja Kirchberger nicht für den Einzug in die nächste Runde.

Um ein Vielfaches besser verlief der Abend für Eric Stehfest und Profitänzerin Oana Nechiti. Zum Party-Hit "Macarena" tanzten sie eine Samba, und dabei zuzuschauen machte richtig Spaß. Jurorin Motsi Mabuse brachte die Stimmung im Saal auf den Punkt: "Das war super, super, super!" Allein Juror Joachim Llambi fand die Darbietung durchwachsen: "Der Macarena-Teil war super, der afrikanische Besamungstanz in der Mitte war super, die Samba war Mist."

Die zweite Super-Samba zeigten Volleyballer Julius Brink und Ekaterina Leonova. Die Bewertung von Juror Jorge Gonzalez sorgte allerdings zunächst für Verwirrung. Gonzalez: "Hahaha." Joachim Llambi: "Was soll das denn jetzt?" Gonzalez: "Du hast mich nicht verstanden. Ich sagte H-H-H. Hot, hot, hot." Achso! Ja, dem kann ich zustimmen. Und zwar in jedem Fall — egal, ob sich das Urteil auf den Tanz, Julius Brinks entblößten Oberkörper oder das Outfit seiner Tanzpartnerin Ekaterina Leonova bezog.

Denn Leonova trug in der Show das mit Abstand heißeste Kleid, einen Hauch von Nichts. Genau genommen bestand das Outfit nur aus einem Bustier und einem riesigen pinken Puschel, der hinten an der knappen Hose befestigt war. Muss man gesehen haben, kann man nicht beschreiben.

Das wollte ich alles gar nicht wissen

Ja, die 90er. Da kommen Erinnerungen an die Jugend hoch. Was liegt da näher, als die Stars nach privaten alten Geschichten auszufragen. So weiß ich jetzt, dass Julius Brink Angst vorm Küssen hatte und auf Anraten seiner Mutter an seinem Handrücken geübt hat. Dass Jana Pallaske eine Nahtoderfahrung erlebt hat. Und dass der Wendler heute tatsächlich besser aussieht als damals. Hätt ich alles lieber nicht gewusst.

Ulli Potofski fiel sein Auftritt sichtlich schwer. "Ich bin mit meinen Gedanken sonstwo", sagte der Sportmoderator, dessen Frau kurz vor der Show in der vergangenen Woche einen Herzinfarkt erlitten hatte. Verständlich, dass er sich nur schlecht aufs Tanzen konzentrieren konnte. Jury und Publikum zollten ihm großen Respekt für seine Leistung. Und am Ende blühte er dann doch noch auf: Im Wettkampf "Boys vs. Girls", der am Ende der Show ausgetragen wurde, tanzte er mit den anderen männlichen Kandidaten zu "Backstreet's Back" von den Backstreet Boys. Und hatte dabei sichtlich Spaß. Der sexy Auftritt der Jungs kam auch bei der Jury gut an. "Ich habe am Montag Geburtstag, es fehlt noch ein Showact für die Party", kokettierte Motsi Mabuse. Und: "Ich suche die Klamotten aus."

Persönliches Fazit

Specials bei Let's Dance kann man lieben oder hassen. Ich für meinen Teil bin ein Fan. Von Specials generell, und vom 90er Special überhaupt und sowieso. Zwar bin ich selbst nur noch ganz knapp ein Kind der 90er, trotzdem ruft die Musik des Jahrzehnts in mir Erinnerungen wach wie keine andere. Und so habe ich an diesem Freitagabend zu Hits wie "Macarena", "Barbie Girl", "Coco Jambo" und "Wannabe" vor, neben und auf meinem Sofa mindestens genauso viel getanzt wie die Promis im Fernsehen. Dafür zehn Punkte — Minimum.

…behauptet sich auch nach Show vier weiter Eric Stehfest. Doch Jana Pallaske ist ihm dicht auf den Fersen, und Julius Brink holt von Woche zu Woche auf. Für eine Überraschung könnte noch Nastassja Kinski sorgen. Die schüchterne Schauspielerin findet von Woche zu Woche mehr Selbstvertrauen. Wenn sie es schafft, aus ihrem Schneckenhaus herauszukriechen, hat sie das Zeug, die Zuschauer zu verzaubern.

Fast schon ausgetanzt…

…hat es sich für Michael Wendler. Denn der kriegt das mit dem Takt einfach nicht hin. Joachim Llambi dazu: "Du tanzt den Quickstep, als ob du auf deinem Pferd nach Dinslaken reiten würdest." Aber auch Ulli Potofski tut sich sehr schwer. Gut möglich, dass er bald ein zweites Mal gehen muss.

Michael Wendler erinnert sich an die 90er: "Damals war ich der einzige, der Internet hatte." Ist klar. Und ich war die einzige, die kein Tamagotchi hatte. War wirklich so.

(lsa)
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