Gelderland Landgard vermarktet "Dschungelcamp"-Pflanzen
Gelderland · Die Orchideen-Art Phalaenopsis wird ab sofort mit dem Namen und Logo der bekannten Fernsehshow angeboten.
In dieser Woche kämpfen ehemalige Insassen des RTL-Dschungelcamps um die vermeintliche Ehre, im Januar 2016 bei der zehnten Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wieder in den australischen Regenwald ziehen zu dürfen.
Erwartungsgemäß sorgt die Sommer-Event-Show "Ich bin ein Star - Lasst mich wieder rein!", die auch heute wieder um 20.15 Uhr läuft, für geschmackliche Entgleisungen und lautstarke Empörung, allerdings auch für gute Einschaltquoten.
In Herongen beobachtet man die hohen Zuschauerzahlen mit Freude: Denn dort sitzt die Landgard Service GmbH, eine Erzeugergemeinschaft und Vermarktungsorganisation, die mit Topfpflanzen, Schnittblumen, Gärtner- und Floristenbedarf sowie Obst und Gemüse jährlich 1,8 Milliarden Euro Umsatz macht. Rund um die vieldiskutierte RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" ist Landgard eine Lizenz-Kooperation mit der Mediengruppe RTL Deutschland eingegangen.
Pflanzen der Orchideen-Art Phalaenopsis werden ab sofort mit dem Namen und Logo der bekannten Fernsehshow vermarktet und in den Filialen einer deutschen Lebensmitteleinzelhandelsgruppe angeboten. Zum Start der Jubiläumsstaffel im Januar 2016 soll das Angebot stark erweitert werden: Dann erhalten auch andere Pflanzen und Obstsorten sowie exotische Trockenfrüchte, Kerne und Nüsse eine Verpackung und Präsentation im wiedererkennbaren Dschungelshow-Chic.
In einer Pressemitteilung lobt die Landgard Service GmbH ihre Lizenzpartnerschaft mit der RTL-Gruppe als "ein modernes, junges und attraktives Vermarktungskonzept". Das Ziel seien zahlreiche "Synergien zwischen dem seit Jahren erfolgreichen Show-Format in der üppigen Flora des immergrünen australischen Dschungels und Landgard als Deutschlands führender Vermarktungsorganisation im Gartenbau."
Seit 2004 schickt der Privatsender RTL während des deutschen Winters circa zehn mehr oder weniger prominente Menschen in ein karg ausgestattetes Regenwald-Camp nahe der australischen Kleinstadt Murwillumbah.
Das Fernsehpublikum darf telefonisch darüber abstimmen, welcher Kandidat eine sogenannte Dschungelprüfung bestehen muss. Das kann ein Bad in 30 000 Kakerlaken sein, aber auch das Verspeisen von Stinkfrüchten und Känguru-Hoden. Der Ekel-Faktor hielt in den ersten Staffeln viele Untenehmen davon ab, im Umfeld der RTL-Show zu werben.
Doch seit 2011 genießt das von Sonja Zietlow und Daniel Hartwich respektlos moderierte Format auch bei vielen "Intellektuellen" Kultstatus und zieht dadurch auch die werbetreibende Industrie an. Ein einzelner 30-Sekunden-Spot, der während der Show ausgestrahlt wird, kann mehr als 70 000 Euro kosten.