Memmingen Kluftinger jagt einen Serienkiller

Memmingen · Der Allgäuer Kommissar muss sich in "Herzblut" mit einer brutalen Mordserie auseinandersetzen.

Bei dem Anblick muss sich der Kommissar erst einmal setzen: blutig rot ist das Herz, das ihm vor die Nase gehalten wird. "Da hat einer einem sprichwörtlich das Herz aus dem Leib gerissen", sagt der Kollege von der Spurensicherung dann auch noch - und Kluftinger (Herbert Knaup) winkt angewidert ab. Nicht nur in dieser Szene ist der Krimi "Herzblut" nichts für schwache Nerven. Denn der Kommissar aus dem Allgäu hat es diesmal mit einem Serienkiller zu tun, der seinen Opfern die Herzen herausschneidet und sie makaber am Tatort drapiert.

Kluftinger läuft die Zeit davon. An allen Tatorten taucht ein Streichholzheftchen auf - und mit jedem Opfer ist ein Streichholz weniger darin. Doch welche Verbindung gibt es zwischen den Mordopfern? Wer ist als nächstes in Gefahr? Während Kluftinger und seine Kollegen auf Hochtouren ermitteln, sorgt sich der Kommissar auch um seine Gesundheit. Er leidet unter Stichen in der Brust und ist davon überzeugt, dass ein Herzinfarkt nahe ist.

Der Film von Regisseur Lars Montag ist spannend erzählt und gipfelt in einem Showdown in einer Geisterbahn. Aber natürlich darf bei Kluftinger auch der Humor nicht fehlen. So führen ihn seine Bemühungen, sein Leben zu ändern und mehr auf die Gesundheit zu achten, in eine Yoga-Stunde bei seinem Erzfeind Dr. Langhammer. Die komischen Szenen sind zwar vorhersehbar - etwa wenn der behäbige Kommissar bei den Asanas keine besonders gute Figur macht oder schließlich so entspannt ist, dass er einschläft. Der Klamauk nimmt jedoch nicht überhand.

Zu kurz kommen dagegen Bilder aus dem Allgäu. Bis auf einen Traktor und ein paar grasende Kühe gibt es wenige Hinweise darauf, dass dieser Krimi in der bayerischen Urlaubsregion spielt. Der Dialekt ist allerdings unverkennbar. Und wieder einmal überzeugt der im Allgäu aufgewachsene Knaup in seiner heimischen Mundart. Doch nicht nur sprachlich scheint der Schauspieler mit jeder neuen Kluftinger-Verfilmung das Wesen der Romanfigur mehr zu verinnerlichen. "Es ist ein Reifungsprozess, der sich mehr und mehr vollzieht", sagt Knaup.

"Herzblut", ARD, 20.15 Uhr

(dpa)
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