"Germany's Next Topmodel" Der Hut sagt Tschüss, die Boobies Hallo

Düsseldorf · Allüren, Abreisepläne und mangelhafte Aaaainstellung: Diese Woche müssen die Modelcoaches mit den Launen ihrer Mädchen ringen. Die lernen dabei Posen, die beim Klogang nützen können.

Faustdicke Überraschung bei GNTM: Die Jury besteht tatsächlich aus Menschen. Also, zumindest Teile von ihr. Thomas Hayo und Michael Michalsky nämlich reagierten in putzigem Overacting ganz schrecklich erschüttert und gekränkt, als die Modelinchen ihrer Teams auf einmal nicht ganz so wollten wie die Gruppenchefs selbst.

Michalsky hatte dabei mit einer klassischen Topmodel-Malaise zu ringen: In jeder Staffel gibt es sie, die Kann-ich-nicht-will-ich-nicht-Zicke, und dieses Mal fiel besagte Schnepfenrolle eben Yusra zu — eine muss es nun mal machen. Schon beim dieswöchigen Fotoshooting, einer Schaukelei in zehn Metern Höhe, zeigte sie schmolliges Unbehagen, dabei war die Unternehmung eher zum Lachen: Versehen mit Plemplem-Kopfschmuck, der teilweise aus halben Habichten bestand, und Gardinenkleidern in extremer Altbaulänge mussten die Kandidatinnen auf ihrer Luftschaukel Posen vollführen, die oftmals an die verzweifelten Verrenkungen erinnerten, die man vollführt, wenn man auf dem Autobahnraststättenklo die Toilettenbrille nicht berühren will.

Unfreiwillig freigelegtes Obenrum

Eine Aufgabe nicht ohne Tücken, wie Model-Schülerin Yasmin erkennen musste: "Mein Hut sagt Tschüss, meine Boobies sagen Hallo", resümierte sie ihr unfreiwillig freigelegtes Obenrum — ein prägnanter Ausspruch, aus dem sie bei Model-Misserfolg auch noch einen veritablen Ballermann-Schlager zimmern kann.

Yusra allerdings nahm die Wochenaufgaben mit deutlich weniger Humor, vollends misslaunig wurde sie, als ihre Gruppe in Miami zu einem Cover-Casting eines großen Fitness-Magazins gebeten wurde und dafür, nun eher mittel-überraschend, auch eine Runde vorturnen musste. Dass man auf so etwas wenig Lust hat, kann man als pizzamampfender Zuschauer zwar mit ganzem Herzen und vollen Backen nachvollziehen, für Teamchef Michalsky war es naturgemäß Anlass für eine Gesinnungserforschung in der Großgruppe. "Wer hat hier die schlechteste Aaaaainstellung und Attitude?", fragte er scheinheilig in die Runde und biss bei der coaching-resistenten Yusra auf Granit: "Ich möchte jetzt nicht reden."

Aber auch Jury-Konkurrent Hayo hatte diese Woche Kummer: Erst neidete in seinem Team Kandidatin Jenny der erfolgreicheren Kollegin Fata den Castingerfolg bei einer sensationell überkandidelten Modemagazin-Chefredakteurin, einer herrlich verschrullten Fächerdame, die offenbar einen eigenen Angestellten mit Fliege dafür beschäftigt, sie bei öffentlichen Auftritten namentlich anzukündigen — vielleicht auch eine schöne Anregung für die hiesige Medienbranche. "Wenn die ein Boxsack wäre, der Boxsack würde nicht überleben", grollte Jenny, doch dieses Aggro-Problem löste sich dann vermittels ihres schluchze-reichen Rauswurfs nach dem Entscheidungswalk von selbst.

Plötzlich allerdings wollte Hayos Schützling Yasmin ebenfalls nach Hause, und zwar freiwillig, weil Freundin Laura ebenfalls geschasst wurde. "Das ist eine Katastrophe für mich", zürnte Hayo mit seinem drohenden Schicksal, umständlich wurde die Abtrünnige zum Bleiben überredet. Puh.

Am Ende finden alle dann wieder als Happy-Drill-Family zusammen, selbst Yusra presst sich bei der Entscheidung noch ein halbherziger Pardon für ihre Pampigkeit raus: "Da wollte ich mich auch nochmal für entschuldigen, bin leider vorher nicht dazu gekommen." "Boa, das find' ich so toll", gurrte Michalsky, und alles war wieder im Lack. Auch Heidi Klum zeigte übrigens in dieser Folge ihre überaus menschliche, butterweiche Seite: Im Gespräch mit dem niedlichen Hund des Fotografen, bei dem sie nie gehörte, zuckersüße Schmusesäusler von sich gab.

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