TV-Show "Geschickt eingefädelt" Ein letztes Hemd für Heidi

Düsseldorf · Upcycling macht Männerhosen zu Damenmode. Im Viertelfinale der Vox-Show "Geschickt eingefädelt" werden fünf Models mit maßgeschneiderten Herrenhemden ausgestattet – einer Kandidatin wird die Zeit zum Verhängnis.

So lief die vierte Woche bei "Geschickt eingefädelt"
7 Bilder

So lief die vierte Woche bei "Geschickt eingefädelt"

7 Bilder
Foto: Vox

Upcycling macht Männerhosen zu Damenmode. Im Viertelfinale der Vox-Show "Geschickt eingefädelt" werden fünf Models mit maßgeschneiderten Herrenhemden ausgestattet — einer Kandidatin wird die Zeit zum Verhängnis.

Nun sind es nur noch vier: Der Abschied von Kandidatin Heidi fällt den Konkurrenten und auch Designer und Juror Guido Maria Kretschmer schwer. "Man kann sich gar nicht vorstellen, dass man die Heidi bald nicht mehr sieht." Heidi hat in der Staffel bisher vor allem mit präziser Arbeit überzeugt, allerdings hat sie bei der Kreativaufgabe nicht sehr gut abgeschnitten.

Das sind die Teilnehmer der zweiten Staffel von "Geschickt eingefädelt"
11 Bilder

Das sind die Teilnehmer der zweiten Staffel von "Geschickt eingefädelt"

11 Bilder
Foto: Vox

Aus Herren-Chinos sollen die Kandidaten ein Damenoberteil schneidern. Heidis Teil kann die Jury erst nicht ganz identifizieren: "Eine Mischung aus Rock und Oberteil?", fragt Jurorin Inge Szoltysik-Sparrer. Zwar lobt sie Schnitte und Ausführung — wie gewöhnlich hat Heidi alles gut verarbeitet. Jedoch kann die 68-Jährige dann ausgerechnet in einem Feld, wo sie eigentlich Erfahrung hat, nicht punkten: Ihr maßgeschneidertes Herrenhemd bei der nächsten Aufgabe stellt sie nicht fertig.

Als Grund sehen Heidi selbst und auch Juror Kretschmer die kurz bemessenen vier Stunden, nicht Heidis handwerkliches Können. Stiche fehlen, schwarzer Stoff ist mit weißem Garn vernäht: "So was habe ich ja gar nicht gern", sagt Pingel-Inge, wie Kandidaten und Kretschmer Szoltysik-Sparrer hin und wieder nennen.

"Das ist gar nicht mein Stil"

Für Spannung sorgt die anonyme Bewertung der umgeschneiderten Hosen. Szoltysik-Sparrer bekommt alle fünf Modelle vorgestellt und muss diese den Kandidaten zuordnen. Bei drei Kandidaten liegt sie richtig. Sie vertauscht jedoch die Arbeiten vom 18-jährigen Felix, der bisher nicht nur positiv mit seinen Entwürfen auffiel, und von Favorit Julian. "Es ist gar nicht nicht mein Stil", meckert der 27-Jährige und zeigt sich vor der Kamera gekränkt.

Nichts darunter und "Holla die Waldfee"

Seine Gesichtszüge entgleisen jedoch komplett, als sein mintfarbenes Oberteil den letzten Platz in Pingel-Inges Wertung belegt. Als unmodisch abgestempelt, und auch nicht ganz sauber gearbeitet. "Das werde ich nicht auf mir sitzen lassen", sagt er. Felix' originelle Weste jedoch wird von Kretschmer und Szoltysik-Sparrer über den Klee gelobt. "Wenn man da nichts darunter trägt, dann aber Holla die Waldfee", sagt Kandidatin Tanja hingegen zum knapp geschnittenen gelb-grünen Teil.

Entzückte Kandidaten

"Geschickt eingefädelt": Bilder der dritten Folge
4 Bilder

Bilder der dritten Folge "Geschickt eingefädelt"

4 Bilder
Foto: VOX / Andreas Friese

Doch bei den Männerhemden ist nicht nur in Heidis Nähten der Wurm drin. Auch die sonst auf den Punkt strukturierte Tanja ist zum Schluss "schwer enttäuscht" über ihre misslungene Planung. "Eigentlich hätte ich jetzt schon Knopflöcher genäht haben müssen", sagt sie zähneknirschend, während im Bild ein Zettel mit akribisch geplanten Arbeitsschritten eingeblendet ist. Haben etwa die halbnackten Models den Kandidatinnen den Kopf verdreht? Die Jury hat fünf junge Männer eingeladen, die "dringend was zum anziehen" brauchen, wie Szoltysik-Sparrer lächelnd verkündet. Für sie müssen die Kandidaten ein maßgeschneidertes Hemd in vier Stunden herstellen.

"Chippendale-Effekt" nennt Guido Maria Kretschmer die Starre und das anschließende Entzücken der Kandidaten, als die Männer mit nackten Oberkörpern samt Sixpack ins Atelier treten. Julian hat zunächst Zweifel, ob der ihm an die Seite gestellte Mann ihn nicht durch den Wind bringt — sein marineblaues Leinenhemd kommt bei der Jury anschließend jedoch gut an. Trotz manch kleiner Patzer, die aber sogar Szoltysik-Sparrer als "Kleinigkeiten" abtut. "Julian hat zu seiner Form zurückgefunden", stellt Guido fest. Und auch Tanja erntet Lob für ihr blaues Hemd, obwohl es ihren eigenen Ansprüchen nicht genügt, wie sie selbst sagt.

Petrol und Orange mit Eulen und Füchsen

Während Julian die Führung im Kandidatenlager wieder übernimmt, verhaut Felix das Outfit seines Models komplett. Schon die Auswahl der Stoffe lässt Kretschmer schmunzeln. Er hat Zweifel daran, dass der bunte Stoff in Petrol und Orange unbedingt etwas ist, was ein erwachsener Mann gerne tragen würde. Mit "ganz vielen Eulen und Füchsen drauf", wie Felix sichtlich schwärmend betont , möchte der junge Hobbyschneider- und Designer die Jury überzeugen.

Doch aus dem ausgefallenen Hemd wird ein viel zu enges Stück ohne Ärmel, das Felix' Model nicht mal alleine an- oder ausziehen kann. Zu zweit pellen Kretschmer und Felix den blonden Mann aus dem Hemd. An einem 11-Jährigen würde es bestimmt ganz putzig ausschauen, aber von Stil oder Geschmack ist es nach Meinung der Jury, des Models und der Konkurrenz weit entfernt.

Anikas Meisterstück begeistert mit Falten

Als richtige Überfliegerin entpuppt sich die 21-jährige Anika. Erst erinnert ihr Entwurf des Chino-Oberteils Guido an eine Supermarkt-Uniform. Doch in der Bewertungsrunde begeistert das Oberteil Kretschmer und Szoltysik-Sparrer gleichermaßen. "Süß", "sehr mädchenhaft", und vor allem auch hervorragend gearbeitet, mit aufwendigen Falten und Schnitten: "Wenn das von der Anika sein sollte, hat sie sich sehr, sehr weiterentwickelt." Anikas Kreation wird zum Meisterstück der Woche gekürt.

(juz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort