Neuss Straßenmusiker singt vor der DSDS-Jury

Neuss · Der Neusser Tim Kronenberg (28) ist morgen Abend in der Casting-Show bei RTL zu sehen. Er will zeigen, was er stimmlich drauf hat.

Tim Kronenberg im DSDS-Studio: Der 28-Jährige singt sonst eher in Fußgängerzonen - zum Beispiel in Köln - und auf der Kanareninsel Teneriffa.

Tim Kronenberg im DSDS-Studio: Der 28-Jährige singt sonst eher in Fußgängerzonen - zum Beispiel in Köln - und auf der Kanareninsel Teneriffa.

Foto: RTL / STEFAN GREGOROWIUS

Ganz am Anfang lacht Tim Kronenberg einmal laut. "Ganz ehrlich: Das mit ,Deutschland sucht den Superstar' ist aus einer Schnapsidee heraus entstanden", sagt der 28 Jahre alte Neusser. "Ich war gerade in der Gegend und hörte, dass in Köln die Castings sind. Also dachte ich: Ach komm, da gehe ich einfach mal hin." Gesagt, getan. Tim Kronenberg packte seine Akustikgitarre ein und machte sich, begleitet von seiner Hündin Leyla, auf den Weg zum Vorsingen. Kurz darauf stand er vor der Jury, um bei der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) sein Talent zu zeigen. RTL zeigt morgen Abend, 27. Februar, ab 20.15 Uhr, wie es für den Neusser gelaufen ist.

Klar ist, dass Tim Kronenberg in der Riege der DSDS-Kandidaten durchaus auffällt. Sein Geld verdient der 28-Jährige als Straßenmusiker - und kommt entsprechend viel herum. Er hat zum Beispiel eine Zeit lang auf Teneriffa gelebt, zuletzt hat er viel in Köln gespielt, demnächst zieht es ihn nach Hamburg. "Und im Sommer möchte ich wieder nach Teneriffa", sagt er. Kronenberg spielt eigene Songs und Coverversionen, unter seinem Künstlernamen Leyliam gibt's einige Videos auf YouTube zu sehen.

Für seinen Auftritt vor der DSDS-Jury hat er "Don't" von Ed Sheeran und "No Diggity" von Blackstreet im Gepäck. Es ist in der aktuellen Staffel des Casting-Klassikers durchaus schon eine Überraschung, wenn da einer mal nicht mit Schlager um die Ecke biegt. Tim Kronenberg hat aber ganz klar seine eigene Vorstellung von Musik - und er ist jemand, der sich nicht verbiegen lassen möchte. Im Casting-Kosmos ist das alles andere als alltäglich.

Die Frage ist, ob die Jury um Oberhäuptling Dieter Bohlen, die Schlagersängerinnen Michelle und Vanessa Mai ("Wolkenfrei") sowie Scooter-Frontmann H.P. Baxxter den Neusser in den Recall durchwinkt. Das ist die Runde der besten 120 von mehreren Tausend Kandidaten, die ihr Glück und Talent beim DSDS-Casting versuchten. Und es ist der erste größere Schritt ins Scheinwerferlicht und vor ein Millionenpublikum.

Tim Kronenberg nimmt's mit Gelassenheit. Er spricht lieber von seinen Auftritten als Straßenmusiker. Aufgewachsen ist Kronenberg in Neuss, von Beruf ist er eigentlich Fachkraft für Lagerlogistik. "Aber diesen Beruf habe ich aufgegeben", sagt er. Eines Tages habe er das Gefühl gehabt, acht, neun Stunden am Tag das Falsche zu tun. Er habe etwas verändern müssen und sei dank von Bekannten, die auf Teneriffa leben, im Urlaubsparadies gelandet.

Jetzt aber ist er erst mal wieder in Deutschland. Als Straßenmusiker hat er durchaus schon Aufmerksamkeit auf sich gezogen, vor allem in Köln - auch dank des Songs "Oh Kölle meine Heimat", den er für die Domstadt geschrieben hat. "Köln war in den vergangenen Monaten sehr gut zu mir", sagt Tim Kronenberg. "Da wollte ich etwas mit diesem Song zurückgeben."

Bei DSDS war kürzlich schon die Neusserin Claude Ngatchou (19) zu sehen. Sie kam in den Recall.

(NGZ)
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