13. Staffel von DSDS Analbleicher und p-p-pretty Motherfucker

Köln · "No limits" ist das Motto der neuen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". "Keine Grenzen" also, was Alter oder Musikrichtung der Kandidaten betrifft. Das klingt zwar schön – mehrt aber vor allem den Kauzfaktor.

DSDS 2016: Alain Boog, Francesco & Co. singen vor Dieter Bohlen
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DSDS 2016: die Kandidaten der zweiten Folge

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Foto: RTL/Stefan Gregorowius

"No limits" ist das Motto der neuen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". "Keine Grenzen" also, was Alter oder Musikrichtung der Kandidaten betrifft. Das klingt zwar schön — mehrt aber vor allem den Kauzfaktor.

War was? Kaum zehn Minuten ist die zweistündige Castingsendung von "Deutschland sucht den Superstar" vorbei, und man erinnert sich eigentlich nur noch an einen einzigen im klassischen Sinne "guten" Sänger — und das eigentlich auch nur, weil Prince Damien erstens als letzter Kandidat zum Vorsingen antrat, und zweitens rätselhafterweise eine Augenbraue mit glänzenden Metall-Nieten beklebt hatte.

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Foto: RTL/Stefan Gregorowius

Es ist wie immer, nur ein bisschen schlimmer: Die Vorsing-Paraden vor den großen Liveshows dienen nur nebenbei der Auswahl tatsächlicher Talente, sie sind vor allem ein musikalisch untermaltes Kuriositätenkabinett.

Da ist zum Beispiel "Perle", eine so genannte "Powerfrau in XXL", Bürokauffrau und "Model im Erotikbereich", die plapperig ihr Analbleaching rapportiert und schon eine Idee für ihr nächstes Tattoo hat: Ein Dieter-Bohlen-Konterfei auf den Gesäßbacken — "damit man das Gesicht auseinander klappen kann".

Wenig überraschend, dass der Gesang dann so blass ausfällt, dass man zwangsläufig wieder an ihre Bleichbehandlung denken muss. Mehmet, der "Ättertainer" werden will, klingt danach bei seiner "Purple Rain"-Brachial-Verwurstung dann eher so, als befinde er sich aktuell auf dem Behandlungsstuhl für eine sehr, sehr unangenehme Prozedur: Es ist ein Jaulen, Röhren, Wimmern, dass es nur so eine Art hat.

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Die rätselhafteste Kandidatin indes ist 46 Jahre alt und überreicht H.P. Baxxter als Geschenk einen Tannenzweig mit roter Beere, mutmaßlich also eine giftige Eibe, und sagt: "Wenn du das isst, bekommst du von meinem Vater einen Weihnachtsbaum." Dass die nächsten Sendungen weitere Knallchargen-Auftritten versprechen, verheißt eine kleine Szene aus dem Warteraum, bei dem die notorische Blankzieherin Micaela Schäfer ihrem Vorsingen entgegenfiebert.

Neben der Jury, bei der Dieter Bohlen wie immer einige frische Sidekicks in Form von Scooter-Rufmann H.P. Baxxter, Schlagersängerin und zeitweilige Hundefrisörsalon-Betreiberin Michelle sowie der eventuell bekannten Sängerin Vanessa Mai zugesellt wurden, sind vor allem die Rapper. Angelockt durch das "No limits"-Motto performen sie etwa selbstgedichtete Zeilen wie "Weil das Leben wie ne Nutte auf zwei Absätzen tanzt" oder "Nenn mich pretty Motherfucker, p-p-p-pretty Motherfucker, okay, ja, ah!". Mitunter kommt es dabei zu Missverständnissen, etwa, wenn Bohlen einen Titel der hausgezimmerten Stücke falsch versteht und aus "Blick der Seele" "Fick die Seele" macht.

Neu ist auch eine deutliche und aufdringliche Ranschmeiße an das Publikum: Statt der üblichen kleinen Vorstellungsclips filmen sich einige Kandidaten in Vlog-Manier bei ihrer Anreise jetzt selbst, was mäßig gut funktioniert: "Hallo Papa, sag mal was!" — "Ich sag gar nichts!". Ein weiteres amüsantes Details für Casting-Show-Vielgucker: Bei ein paar kurzen Einblendungen der Kandidatenlounge sind auch Jazzy und André, bekannt aus der diesjährigen "The Voice of Germany"-Staffel zu sehen. Echte Gesangstalente — zu hören sind die beiden bei DSDS freilich nicht.

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