"Ich bin ein Star — Lasst mich wieder rein!" Wer schafft es ins echte Dschungelcamp?

Köln · Am Samstagabend entscheidet sich bei "Ich bin ein Star – Lasst mich wieder rein!", welcher Promi erneut ins Dschungelcamp einzieht. Zur Wahl stehen unter anderem Costa Cordalis, Brigitte Nielsen und Michael Wendler.

Dschungelcamp: Michael Wendlers Unfall bei "Ich bin ein Star" in Bildern
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Der Wendler verletzt sich bei Sturz im Sommer-Dschungelcamp schwer

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Foto: RTL

Am Samstagabend entscheidet sich bei "Ich bin ein Star — Lasst mich wieder rein!", welcher Promi erneut ins Dschungelcamp einzieht. Zur Wahl stehen unter anderem Costa Cordalis, Brigitte Nielsen und Michael Wendler.

Dschungelcamp
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Sommer-Dschungelcamp: Der Wendler zieht ins Finale ein

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Wenn es ein Sender versteht, aus einem an sich ausgereizten, aber einigermaßen erfolgreichen Format noch ein Quötchen rauszuquetschen, dann ist das RTL. Aktuelles Beispiel: "Ich bin ein Star - lasst mich wieder rein", das sogenannte Sommer-Dschungelcamp. Eine Auswahl ehemaliger Teilzeit-Urwaldbewohner tritt in Dreierrunden gegeneinander an, um an den Ort zurückkehren zu dürfen, an dem ihre Rest-Karriere eine Abkürzung ins Trash-Ghetto nahm.

Auf diese Idee muss man erstmal kommen. Zurück darf allerdings nur ein Kombattant, und der wird heute Abend im Finale aus den neun Gewinnern der einzelnen Sendungen ermittelt. Und wenn die Zuschauer das Prinzip der Show auch nur halbwegs verinnerlicht haben, wovon allerdings auszugehen ist, fällt die Wahl auf das Model Sarah "Dingens" alias Sarah Knappik.

Dschungelcamp: Michael Wendlers Unfall und was zuvor geschah
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Das passierte vor dem Wendler-Unfall im Dschungelcamp

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Denn natürlich geht es darum, Zwist unter den Camp-Insassen zu säen, um Heuchelei, das Spinnen von Intrigen und die größtmögliche Selbstbeweihräucherung bei geringstmöglichem Einsatz. In all diesen Disziplinen war Sarah Knappik unangefochtene Meisterin, und allein ihr ist es zu verdanken, dass die fünfte Staffel der Dschungel-Show mit unter anderem Jay Khan und Mathieu Carrière - ersterer Ex-Musiker, der andere Ex-Schauspieler - bis heute als legendär gilt. Selbstverständlich unter den Maßstäben eines Formats, das es sich zum Ziel gesetzt hat, seine Kandidaten zu maximaler Selbstentblößung zu animieren. Harmonie ist in diesem Fall schlecht fürs Geschäft, weil sie auch vor dem Bildschirm nur Langeweile produziert.

Insofern war es bemerkenswert mitanzusehen, wie sich Knappik, Carrière und Khan bei ihrem Wiedersehen erneut gnadenlos beharkten und gegeneinander ausspielten. Die Wunden, die damals gerissen wurden, scheinen nicht verheilt. Wobei schwer zu sagen ist, wo hier die Trennlinie verläuft zwischen Inszenierung und echtem Furor. Die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich schürten auf jeden Fall das Feuer und labten sich gewohnt süffisant an den schlimmsten Peinlichkeiten. Tatsächlich war das zumeist schwer erträglich und weit jenseits der Grenze des Banalen, etwa wenn in einer anderen Ausgabe Ex-Fußballer Ailton sich dafür rechtfertigen musste, nachts gepupst zu haben oder Nacktmodel Micaela Schäfer darüber sprach, dass sie selten Sex hat und wenn, dann am liebsten betrunken.

Andererseits liegt Mathieu Carrière mit seiner in der Show geäußerten Einschätzung, das Dschungelcamp sei eine Art von Bildungsfernsehen, auch nicht komplett daneben. Man kann das Dschungeltheater durchaus als Aufführung einer menschlichen Komödie sehen, der nichts Absonderliches fremd ist und aus der sich, wenn man es als Zuschauer oder Kandidat zulässt, moralische Lehren ziehen lassen. Wobei die Möchtegern-Rückkehrer das beste Beispiel dafür sind, dass es mit der moralischen Bildung nicht besonders gut bestellt sein kann.

(RP)
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