"Orange is the New Black" Die ganze Welt in einem Frauengefängnis

Essen · Die vierte Staffel der hochgelobten Serie "Orange is the New Black" ist ab 17. Juni beim Videodienst Netflix abrufbar.

Piper Chapman (Taylor Schilling) ist eine mehr oder weniger erfolgreiche Managerin, die sich selbstständig machen und heiraten will. Alles scheint perfekt. Doch dann wird sie aufgrund einer Jugendsünde und der Aussage ihrer ehemaligen Geliebten zu 15 Monaten Haft verurteilt. Die Managerin muss sich in der Gefängniswelt mit deren eigenen, bisweilen absurden Regeln zurechtfinden - in der man Konflikten nicht mehr davonrennen kann. Ab dem 17. Juni in der bereits vierten Staffel.

Die Geschichte von "Orange is the New Black" (dt. "Orange ist das neue Schwarz") ist nur zum Teil erfunden. Schließlich beruht sie auf dem autobiografischen Roman von Piper Kerman - an dem sich die Serie lose orientiert. Vielleicht aber ist diese Verankerung im Realen der Grund für die vielen komplexen Charaktere, hinter deren fragwürdigem Verhalten oft tragische Geschichten stehen.

Es gibt keine nur sympathischen oder nur boshaften Figuren, sondern Menschen - die immer wieder überraschen können. So wie Suzanne "Crazy Eyes" Warren (Uzo Aduba), die als schwarzes Adoptivkind in einer weißen Mittelschicht-Familie aufgewachsen ist. Oder die Latina Dayanara "Daya" Diaz (Dascha Polanco). Sie sitzt mit ihrer Mutter ein, die mit der Erziehung ihrer Tochter oft überfordert war.

"Die Serie dreht sich um Menschen und ihre Erfahrungen. In ,Orange' gibt es alle Hautfarben. Es gibt Trans-, Hetero- und Homosexuelle. Die Serie bildet die Welt in einem kleinen Maßstab an. Und jeder kann dazu eine Beziehung entwickeln", erklärt Polanco das Besondere an der Serie. "Orange is the New Black" richte sich an alle Menschen, nicht an eine Gruppe von Menschen. Das erklärt aus Sicht von Aduba auch, warum nicht nur Frauen Fans der Serie geworden sind. Es geht immer "um die Geschichten, die erzählt werden, und ob es einen berührt und ob man sich darauf einlassen kann", sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion.

Zumal die Serie nicht vorhersehbar sei. Selbst sie als Schauspielerin werde immer überrascht. "Auch ich weiß nicht, wohin das am Ende führen wird. Für mich heißt das: Ich habe Vertrauen in das Team und vor allem in unsere Hauptautorin Jenji Kohan. Ich glaube daran, dass sie weiß, was sie tut und was sie mit den Charakteren vorhat und wie sie sich entwickeln sollen." Und Polanco fügt hinzu: "Es ist wie das Leben selbst. Und das steckt voller Überraschungen und Wendungen, mit denen man umgehen muss - auch wir mit unseren Charakteren. Aber gerade das macht ,Orange' so lebendig und spannend - auch für uns."

Was das nun für die vierte Staffel heißt, wollen die beiden Darstellerinnen jedoch noch nicht verraten. Aber wie sich schon in der dritten Staffel andeutete, will Piper Chapman ihre halbillegalen Geschäfte im Gefängnis von Litchfield fortführen. Doch damit schafft sie sich neue Feinde. Und mit den Verurteilten, die am Ende der dritten Staffel im Gefängnis ankamen, verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung der Latinas, die ihren Machtanspruch durchsetzen wollen. Das zwingt alle Figuren, sich neu zu positionieren.

"Orange is the New Black" - Die vierte Staffel, ab 17. Juni beim Streamingdienst Netflix abrufbar unter www.netflix.com.

(jov)
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