Casting-Show "Das Supertalent" Starke Tänzer und der "Duschi-Mann aus dem Duschi-Land“

Düsseldorf · Tanztalent und Akrobatik waren in der zehnten Runde von "Das Supertalent" zu sehen. Aber auch skurrile Gäste haben den Weg ins Studio gefunden, inklusive befremdlicher Tanzeinlagen und Musik zum Duschen – oder Wegrennen.

"Duschi-Duschi", oder was?
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Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Tanztalent und Akrobatik waren in der zehnten Runde von "Das Supertalent" zu sehen. Aber auch skurrile Gäste haben den Weg ins Studio gefunden, inklusive befremdlicher Tanzeinlagen und Musik zum Duschen — oder Wegrennen.

Blaue Silouetten auf schwarzem Hintergrund formen sich zu Vögeln, Zweigen oder wandernden Lichtern. Leuchtende menschliche Umrisse jagen kleinen Flecken hinterher, die Tänzer verwickeln sich in einen Kampf, prallen aufeinander — zurück bleiben blaue Funken. Ein erfolgreiches Spektakel: Für die Tanzcrew UDI aus dem sibirischen Tomsk gibt es Standing Ovations vom Publikum und von Juror Bruce Darnell. "In Sibirien kann man ja auch nicht viel anderes machen, da habt ihr genug Zeit zum üben", sagt Dieter Bohlen. Anschließend lobt er die Tänzer jedoch für ihre Performance.

Doch es gibt noch jemanden auf dem Tanzparkett, der Jury und Publikum staunen lässt: die neunjährige Hip-Hop-Tänzerin Sheila. Das blonde Mädchen wirkt erst ganz schüchtern vor der Kamera, doch als die Musik erklingt, wird Sheila zu einem richtigen Energiebündel. Die Schritte hat sie lückenlos und perfekt drauf, auch ein Spagat dazwischen — kein Problem. "Das war aber bestimmt nicht dein erster Auftritt vor Menschen", stellt Bohlen nach ihrem Auftritt fest. "Nein", erwidert das Mädchen. Im Alter von fünf Jahren hat sie mit dem Tanzen angefangen und ist mittlerweile West- und Süddeutsche Meisterin im Hip-Hop. "Du bist der absolute Hammer", findet Bruce Darnell.

Weniger überzeugend ist der 46-jährige Oren alias "Rantino, der Duschi-Mann aus dem Duschi-Land". Mit übergroßer, blauer Herzchenbrille und an den Körper montiertem Duschvorhang, samt Stange und Duschkopf. Die schräge Truppe rund um ihn bilden zwei Mädels im Badeanzug, ein Mann mit Badekappe und eine korpulente Frau, die Grimassen schneidet und auf die Bühne stampft. "Das geht doch so nicht weiter, das find ich gar nicht heiter, du musst jetzt wirklich wirklich duschen gehen", singt Oren ins Mikro, das er hinter einer Klobürste versteckt. Victoria Swarovski hat die Show "emotional nicht berührt". Doch das dürfte nicht der einzige Grund gewesen sein, warum es drei Mal "Nein" für das "Duschi-Duschi-Lied" gab.

Ein alter Bekannter wackelt vorbei

Die drei jungen Tänzer von Fricska Táncegyüttes aus Ungarn stifteten bei der Jury zunächst Verwirrung. Karpatischen Volkstanz auf moderne Art versprachen sie — Bohlen und Darnell zeigen sich erst wenig beeindruckt und drücken auf rot. Nur Victoria wittert hinter den altbackenen Trachtenwesten und Tanzschritten mehr — und behält recht. Als die Drei ihre Westen abstreifen, beginnt der aufregende Teil. Stepptanz, bei dem die Tänzer zahlreiche Körperstellen benutzen, um einen Beat zu erzeugen — auch ihre Gesichter und den Oberkörper. Während Swarovski mit offenem Mund den Männern zusieht, stiehlt sich in Bohlens Gesicht ein Lächeln. "Da muss ich nun natürlich umstimmen auf Grün", sagt er. Mit einem dreifachen "Ja" geht es für die Tanzgruppe, die im vergangenen Jahr auch in der britischen Ausgabe des Supertalents auf der Bühne standen, in die nächste Runde.

Unter den Akrobaten ist diesmal ein Teilnehmer, der schon beim "Cirque du Soleil" in China aufgetreten ist. Der 31-jährige James aus Großbritannien reißt die gesamte Jury vom Hocker. Ganz ohne spektakuläre Kostüme oder Kulisse. In weißem Hemd, Jeans und barfuß schwingt der Mann an Strapaten in die Höhe, im Takt eines rockigen Soundtracks. Er tanzt in der Luft, macht unterschiedlichste Figuren — mit reiner Muskelkraft. Die Jury sieht dem Akrobaten gebannt zu. Swarovski erzählt von ihren eigenen Erfahrungen: "Ich weiß selbst, wie anstrengend es ist, in so einer Schlinge zu hängen." Sie lobt den Auftritt: "Ich habe nichts daran auszusetzten." Bohlen nennt die "Leichtigkeit, mit der du das machst" beeindruckend.

Befremdlich ist der Auftritt von Kandidat Stefan. Der 61-jährige Handyverkäufer aus Braunschweig hat vor Jahren bei Bohlen und Darnell bleibende Erinnerungen mit seiner "Bauchrolle" hinterlassen. Als er sein erstes Kostüm, das ein Feuerwerk abfeuerte, zur Seite legt, erkennen viele im Saal ihn wieder. Unter dem Overall verbergen sich rote Dessous auf blasser Haut und jeder Menge Bauchfett. Als Stefan tanzt und sich anschließend in der Damenwäsche auf dem Jurypult räkelt, wird es manchen Zuschauern zu viel — sie halten sich die Hände vor das Gesicht, verziehen ihre Münder angeekelt. Als er drei "Nein" kassiert, geht Stefan zum goldenen Buzzer und möchte seine Zeit beim "Supertalent" verlängern. Von Helge Schneiders Liedern im Hintergrund begleitet, muss er jedoch das Studio verlassen — natürlich nicht, ohne auf der Treppe vor der Kamera mit dem Bauch zu wackeln. "Komm aber nächstes Jahr wieder", sagt Bohlen und lacht. Stefan: "Das ist doch schon mal eine Ansage."

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