Casting-Show "Das Supertalent" „Dicke Mädchen“, Kirmes und Yoga

Düsseldorf · Dieter Bohlen mag Sixpacks lieber an Männern, ein Kandidat sorgt für Kirmesatmosphäre, bei Bruce fließen die Tränen. Bei der Jubiläumsstaffel von "Das Supertalent" fehlten weder Profi-Akrobaten, rührende Liebesbekundungen noch Mantra-Gesänge.

Das Supertalent: Leon Strach und Square
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Leon Strach und Square beim Supertalent

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Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Zehn Jahre gibt es die Show "Das Supertalent" nun schon. Und der Casting-Show-Jubiläums-Marathon beginnt mit einer sportlichen Bälle-Show. Dieter Bohlen findet es großartig, "deine ganze Show ist perfekt", sagt der Jury-Boss zu Michael van Beek. Der Freestyle-Basketballer wird durchgewunken und darf in die nächste Runde.

Mit dem Einmarsch der karnevalistischen "Dicken Mädchen" aus Kassel erbebt das Studio unter der Masse eines tanzwütigen "Rollercoasters", den die Damentruppe in einem Tanz darstellen möchte. "Habt ihr wieder Mal keine Beschäftigung zuhause?", fragt Bruce. Alle Buzzer stehen auf Rot. Lachend und durcheinander murmelnd, kann die kreative Truppe keine eindeutige Antwort geben. "Hauptsache, ihr habt euren Spaß gehabt", sagt der Juror und verabschiedet das Damen-Ensemble. Auch Victoria Swarovski schließt sich mit einem unbeholfen wirkenden Lächeln an.

Es bleibt beim Thema Kirmes: Remo Popps Nachname sorgt zwar erst für Schmunzeln und hochgezogene Augenbrauen bei der Jury, aber der Rekommandeur lässt sich nicht ablenken. "Ich mache quasi das, was Leute bei den Ansagen an den Fahrgeschäften auf der Kirmes tun, nur ganz ohne Effekte dazu." Remos Audition wird eine kurze. Nach nur weinigen Sekunden "Dabei sein ist alles, steigt jetzt ein" zu Kirmesmusik gibt es rotes Licht: "Du glaubst wirklich, dass es Talent ist?", fragt Bohlen ungläubig. "Kann sein", antwortet Remo und grinst verschmitzt durch seine Brille. Während Remos Nummer poltern die Kanevals-Mädchen im Hintergrund über die Bühne, Bruce schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.

"Ein neues Lächeln kaufen"

Anders die Boyband Square: Die Teenager aus den Niederlanden treffen auf Anhieb den Geschmack des Poptitanen: "Klingt gut", sagt er zu Victoria nach den ersten Tönen. "Ihr habt alle, ohne Zweifel, großes musikalisches Talent", so sein Fazit.

Tänzerin Silvia bediente mit ihrer Show mit Hula-Hoop und Animationen an der Leinwand die Kategorie der Körperkünstler. Die in London ansässige Akrobatin aus Italien teilt sich den Rang der Profis mit Mary und Tyce. Das Ehepaar aus England punktet mit einer Show in der Luft — doch auch die durchtrainierten Körper der Künstler sind Anlass für Komplimente. Besonders, als Victoria erfährt, dass beide einen sieben Monate alten Sohn haben, staunt die Jurorin. "Sixpacks mag ich ja lieber an Männern, als an Frauen", sagt Bohlen, dies sei aber "Geschmackssache und hat nichts mit der Leistung zu tun". Auch er gibt dem Paar einen Daumen nach oben.

Ein Kandidat möchte die 100.000 Euro Preisgeld aus einem ganz bestimmten Grund gewinnen: "Dann könnte ich mir als Erstes ein neues Lächeln kaufen", sagt Laszlo Vanga. In der oberen Zahnreihe des 38-Jährigen klaffen große Lücken. Doch mit seiner Coverversion von "What a Wonderful World" von Louis Armstrong kann er nicht überzeugen. Dann jedoch singt er für Freundin Lara "You Are So Beautiful" und trifft besonders bei Bruce mitten ins Herz: "Als du deine Freundin angeguckt hast und gesagt hast 'You are So Beautiful' — da hast du mich gekriegt", sagt er mit Tränen in den Augen.

Im Gepäck ein Harmonium

Auch der 14-jährige Leon Strach aus Erkrath kann mit seinem Auftritt die Jury überzeugen. Mit seiner Mischung aus Tanz und Akrobatik zu Mark Forsters Titel "Wir sind groß" punktet er bei allen drei Juroren. Bruce erteilt ihm lediglich den Tipp, auch mehr Mimik passend zur Performance zu zeigen.

Peter Bayreuther stiftete Verwirrung bei der Jury. Nachdem er mit Moderator Daniel Hartwich Atemübungen gemacht und erklärt hat, was ein Mantra ist, tritt er vor Dieter, Victoria und Bruce — im Gepäck ein Harmonium zur Untermalung seiner Mantra-Gesänge. Mit blonden, schulterlangen Haaren, gelbem Hemd und einem Sitzkissen unter dem Arm schreitet der Yoga-Lehrer auf weißen Socken vor die Jury.

Zwischendurch scheint es, als könne auch er sich ein Lachen nicht verkneifen — meint er seinen Auftritt ernst? Die Jury empfindet die Yoga-Gesänge als wenig geeignet für die Show. "Yoga passt nicht zur Show", sind sich alle drei einig. Bohlen meint, dass man den Meditations-Künstler schwer einordnen kann. "Es war ja auch kein Talent in dem Sinne, finde ich", sagt Victoria. "Es ist eine persönliche Entscheidung der Menschen, ob sie ihr Herz öffnen", sagt Peter anschließend vor der Kamera. "Wenn sie es nicht wollen, hat man keine Chance."

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