TV-Nachlese "Bauer sucht Frau" Wie grau dürfen die Haare einer 60-Jährigen sein?

Düsseldorf · Vielen Zuschauer dürfte bei dieser Szene die Kinnlade runtergefallen sein. In der RTL-Kuppelshow "Bauer sucht Frau" kritisierte einer der Protagonisten die "schimmelgrauen Haare" der Frau, die er zu sich eingeladen hatte. Seine Partnerin ließ die Kritik aber nicht auf sich sitzen.

 Beate, Gregors Kandidatin bei "Bauer sucht Frau".

Beate, Gregors Kandidatin bei "Bauer sucht Frau".

Foto: RTL

"Liebe Beate, ich finde dich ja einen sehr tollen Typ und alles", begann der etwas unbeholfen wirkende Gregor seine Rede in einer der letzten Folgen der elften Staffel "Bauer sucht Frau". Er habe da aber einen Punkt, der ihm nicht behage. "Du hast so schimmelgraue Haare, die sehe ich nicht so gerne. Vielleicht kann man ein bisschen was umändern."

"Meine Haarfarbe änderst du nicht"

Rumms, das hat gesessen. "Haarfarbe? Nee!", sagte die überraschte Beate, die für die RTL-Show auf den hessischen Hof gezogen ist, um Gregor kennenzulernen. "Da kannst du in den Stall gehen und dein ganzes Heu auffuttern", ergänzte sie, und begann eine Debatte darüber, wie grau eigentlich die Haare einer reiferen Dame sein dürfen. "Meine Haarfarbe änderst du nicht."

Zur Erklärung: Beate ist 60 Jahre alt — und (zurecht) vollkommen zufrieden mit ihrem Aussehen. "Ich habe entschieden: Ich stehe zu meinem Alter, da kommt keine Chemie mehr auf meinen Kopf, und ich finde das total schön." Dass graue Haare nicht nur was für Senioren sind, zeigten zuletzt auch einige Promis: Ob Lady Gaga, Rihanna oder Scarlett Johansson — der "Granny Look", also das "Oma-Aussehen", wurde zum Trend.

Auch Beate vertrat vor ihrem Gastgeber ihre Überzeugung, dass man ab einem gewissen Alter zu seiner Haarfarbe stehen dürfe, auch wenn diese dann grau ist. "Soll ich mir mit 60 Jahren die Haare rot oder blond oder braun färben?" Eine rhetorische Frage.

Zwar bemühte sich der Landwirt noch, die Rentnerin umzustimmen, etwa mit Sprüchen wie "Du bist ja so eine flotte Frau und musst doch nicht so eine schimmelgraue Farbe haben" — Beate aber holte zum Gegenangriff aus und erklärte, dass die von Gregor gefärbten Haare auf sie auch wenig attraktiv wirken. "Der könnte mit silbernen Haaren viel interessanter aussehen", sagte sie. "Das ist so unecht für mich."

"Mit 66 Jahren muss man keine gefärbten Haare haben"

Gemeinsam ging das Paar, begleitet von einem Kamerateam, dann doch zum Friseur. "Mit 66 Jahren muss man keine gefärbten Haare haben", sagte die 60-Jährige, und bat die Friseurin darum, das "unnatürlich Gelbe" im Haar des Pferdewirts rauszuwaschen.

 Die Friseurin verpasst Gregor eine natürlichere Haarfarbe.

Die Friseurin verpasst Gregor eine natürlichere Haarfarbe.

Foto: RTL

"Ich hätte normal auch weiße Haare", sagte der Mann, der sich der Kur unterzog und anschließend ein wenig gepflegter und einen Hauch natürlicher aussah. "Ist ganz gut, vielleicht sogar noch besser", sagte er. "Ich muss doch schick und knackig sein — sonst funktioniert es nicht bei den Frauen."

Als kleines Zugeständnis ließ sich auch Beate immerhin ein paar Stränen im Pony lila färben. Obwohl ihr Partner auf Zeit meint, dass "wenn sich Beate die Haare färben lassen würde, sie vielleicht noch schärfer" aussehe, bleibt sie bei der Haarfarbe, die viele 60-Jährige nun einmal haben: grau.

(spol)
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