"Akte X" zurück auf ProSieben Die Rückkehr der alten TV-Helden

Berlin · Ab heute zeigt der Sender ProSieben sechs neue Folgen der Kultserie "Akte X". Auf die Idee, erfolgreiche Fernsehformate zu reaktivieren, kommen auch andere: Bald folgen Neuauflagen von "Twin Peaks", "Gilmore Girls" und "MacGyver".

Die Wahrheit ist nicht mehr nur da draußen, sondern wieder im heimischen Wohnzimmer. Nur zwei Wochen nach der US-Premiere zeigt der Privatsender ProSieben die Neuauflage der Mysteryserie "Akte X". Mit sechs Folgen sollen die Fans der FBI-Agenten Fox Mulder und Dana Scully, gespielt von David Duchovny und Gillian Anderson, wieder vor den Bildschirm gelockt werden. Fortsetzung nicht ausgeschlossen - wenn die Quote stimmt.

Für ProSieben war die Ur-Serie ein Zuschauermagnet, bis heute war keine Reihe dort erfolgreicher. Mehr als fünf Millionen Menschen sahen in der Spitze zu, ein seither unerreichter Traumwert. In den USA verfolgten die erste Episode der neuen Staffel sogar 16 Millionen Menschen. Allerdings schwächelten die beiden "Akte X"-Spielfilme 1998 und 2008 an der Kinokasse. Insofern ist die Wiederbelebung des Mythos ein Versuch, mit dem Nostalgie-Bonus zu punkten. Den andere Sender bereits aufmerksam beobachten - stehen doch weitere TV-Legenden vor einem Neustart.

Bereits angekündigt sind Fortsetzungen der US-Serien "Gilmore Girls" und "Twin Peaks". Während Erstere ebenfalls nur als Mini-Serie geplant ist, soll Letztere eine normale Staffel mit mehr als neun Folgen umfassen. Vor allem "Twin Peaks" wird von den Fans mit Spannung erwartet, galt die Mystery-Reihe von Regisseur David Lynch doch als gleichermaßen stilprägend wie nachhaltig verstörend (und als so etwas wie der große Bruder von "Akte X").

Nach einigen Querelen (und heftigen Fan-Protesten) ist David Lynch wieder federführend mit von der Partie, genauso wie Hauptdarsteller Kyle MacLachlan. Auch bei den "Gilmore Girls" wurde die Originalbesetzung verpflichtet. Andere Wege geht die geplante Neuauflage der Krimiserie um den Tüftler MacGyver - sie soll die Vorgeschichte des in der Serie von Richard Dean Anderson gespielten Abenteurers zum findigen Allround-Talent erzählen. Vor 2017 wird aber wohl keine der genannten Serien starten.

Auch für "Akte X" wurde glücklicherweise das alte Team reaktiviert, plus einige zentrale Figuren um es herum. Wie den mysteriösen Raucher oder FBI-Vize Skinner (Mitch Pileggi). Kleiner Wermutstropfen: David Duchovny hat eine neue Synchron-Stimme. Dafür halten sich die sechs Folgen an das bekannte Konzept der Serie und mischen das "Monster der Woche", abgeschlossene Episoden über skurrile Morde, mit dem übergreifenden Thema einer bis in Regierungskreise reichenden Alien-Verschwörung.

Lösungen und klare Worte sind allerdings weniger zu erwarten. Auch nicht, was die Liebe zwischen Mulder und Scully betrifft. Immerhin aber haben die beiden, die sich zum Auftakt nach längerer Trennung wieder zusammenraufen müssen, ein gemeinsames Kind, das eine zentrale Rolle spielt. Ansonsten bleibt alles wie gewohnt im Nebulösen, das aber gekonnt und selbstironisch.

Was auch an den Autoren von einst liegt, die zum Teil wieder für die neuen Folgen verpflichtet wurden wie etwa Darin Morgan. Einige Ideen, die erst jetzt umgesetzt wurden, seien schon Jahrzehnte alt, erklärte Morgan. Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Für die Karrieren von David Duchovny und Gillian Anderson ist der neue Sechsteiler wohl nur ein nostalgischer Ausflug. Nach Durstetappen waren und sind beide wieder im TV erfolgreich: Duchovny mit "Californication" und "Aquarius", Anderson mit der britischen Reihe "The Fall".

"Akte X", ProSieben, 21.10 Uhr

(RP)
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