TV-Show "Adam sucht Eva" Wasch! Meine! Füße!
Düsseldorf · Gegenseitige Körperpflege als sanitärer Sexersatz – noch immer passiert nichts wirklich aufregendes in Camp Blankpopo. Vielleicht öfter mal die Hand vorhalten, rät die Frau mit dem Image des "Teppichluders".
Gegenseitige Körperpflege als sanitärer Sexersatz — noch immer passiert nichts wirklich aufregendes in Camp Blankpopo. Vielleicht öfter mal die Hand vorhalten, rät die Frau mit dem Image des "Teppichluders".
Sie lassen Drachen steigen, so weit ist es gekommen, und nicht mal das gelingt ihnen. Unbeholfen traben Nacktcamper Leo und Jakob mit ihrem halbmastig flatternden Spielzeug am Strand der "Insel der Liebe" entlang. Was im Lied "Ist das alles" der "Ärzte" noch so gut als Metapher für handfeste Betastungserotik funktioniert ("Ich wollte, doch ich hatte keine Ahnung / und kein Vertrauen in mein Glück / da ließ sie meinen Drachen steigen / jetzt gab es kein Zurück."), gerät hier zur harmlosen Kindergeburstags-Ersatzbelustigung, wenn die Kleinen zu schüchtern fürs Wurstschnappen sind.
Während also die Dreierkonstellation auf der Liebesinsel in dümpeliger Ereignislosigkeit versandet (auch mit Chantel reichte es bei Jakob nur zum Stammelgespräch), lässt sich Neuzugang Janina, die auch eine überraschende Nobelpreis-Verleihung nicht mehr von der Berufsbezeichnung "Teppichluder" befreien könnte, vom demütig in Anbetung erstarrten Kush die sandigen Füße waschen.
"Hast du eigentlich irgendwas gelernt?", will Peer von ihr wissen, "Kosmetikerin", lautet die Antwort, doch man ahnt bei der Routiniertheit, mit der sie Kush nach Belieben über diverse Stöckchen springen lässt, dass das praktizierte Luderleben noch einige Lektionen mehr mit sich brachte. "Du machst das super! Du bist der Beste!", gurrt sie, während der hoffnungsfrohe Mauerer ihre Sandkrustenfüße mit Meereswasser übergießt.
Überraschend und durchaus amüsant sind jedenfalls ihre Dezenzbemühungen, stets ist sie darauf bedacht, mittels abgeknickten Beugearms zumindest primärste Geschlechtsteile zu bedecken. "Solltet ihr Männer vielleicht auch mal machen, wenn man immer alles sieht, ist ja jegliche Erotik quasi weg", spricht sie weise Worte aus, "no shit, Sherlock", denkt man sich da als dauerbebömmelter Zuschauer, dem beim Betrachten des freigebig dauerpräsentierten Nacktfleisches von Anbeginn der Sendung vieles in den Sinn kommt, nur keine erotischen Gedanken.
Diskret klemmt also auch Kush seine Erektionen weg, die ihm bei den Salbearbeiten und oberflächlichen Janina-Betastungen unterlaufen. Aber was solle er auch machen, klagt er, immerhin habe er sich "seit zwölf Tagen nicht am Schniepel gespielt." Janina sieht seine offensichtlichen Aufgeregtheiten positiv: "Ein Mann, der eine Erektion ohne Viagra bekommt, ist doch wunderbar. Dann funktioniert es da unten."
Als Neuzugang wird Profisurferin Janni Hönscheid auf die Insel gespült, und offenbar hat sie zumindest Sinn für Humor, denn sie hofft, dort einen "tiefgründigen" Mann zu treffen, der sie zum Lachen bringen kann. Da kann es eigentlich nur einen geben, der diese Bedürfnisse erfüllt: Heute soll endlich, endlich Ronald Schill eintreffen.