Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Ramadan Lehrer sorgen sich um fastende Grundschüler

Berlin · Grundschulpädagogen registrieren eine steigende Zahl muslimischer Kinder, die am Ramadanfasten teilnehmen. Immer mehr Lehrkräfte sorgten sich um die Gesundheit dieser Mädchen und Jungen, die während des gesamten Schultags nichts essen und trinken.

 Eigentlich ist die Teilnahme am Fastenmonat erst ab der Pubertät üblich.

Eigentlich ist die Teilnahme am Fastenmonat erst ab der Pubertät üblich.

Foto: dpa, frg vfd

Das teilte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) am Mittwoch in Dortmund mit. Üblich sei eine Teilnahme am Ramadan eigentlich erst ab der Pubertät. Manche Kinder wollten es den Erwachsenen von sich aus gleichtun; es gebe aber auch Eltern, die Druck ausüben, dass sich besonders Jungen früh am Fasten beteiligen. Der Ramadan hatte in diesem Jahr am 6. Juni begonnen, er dauert bis 5. Juli.

Schüler zu erschöpft, um am Unterricht teilzunehmen

Aufgrund des Fastens seien Kinder besonders bei steigenden Temperaturen zu erschöpft, um am Unterricht, an Klassenarbeiten oder an schulischen Veranstaltungen wie etwa einem Sportfest teilzunehmen, so der Lehrerverband.

"Wir respektieren die Ausübung religiöser Vorschriften", sagte der nordrhein-westfälische VBE-Landesvorsitzende Udo Beckmann. "In der Regel gehen muslimische Eltern verantwortungsbewusst damit um. Es ist aber eine Grenze überschritten, wenn die Gesundheit der Kinder und der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule leiden."

Verband: Kinder unter zwölf Jahren sollen nicht fasten

Die Schulpflicht gelte auch während des Ramadan, betonte Beckmann.
Nach Ermessen der Schulleitung bestehe die Möglichkeit, Kinder von einzelnen schulischen Veranstaltungen wie etwa einem Sportfest aus religiösen Gründen zu befreien. Angesichts der Aufsichts- und Fürsorgepflicht von Lehrkräften sollten Schulen die Eltern von Kindern benachrichtigen, die trotz erkennbarer Erschöpfung Essen und Trinken verweigern, so der VBE. Bei ernster gesundheitlicher Gefahr sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Der Verband appellierte an die Imame, Eltern darüber aufzuklären, dass Kinder unter zwölf Jahren auf keinen Fall am Fasten teilnehmen sollten. Auch solle laut Regelungen des Ramadans nur derjenige fasten, der keinen gesundheitlichen Schaden davonträgt.

(KNA/tak)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort