Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
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Wiesbaden/Berlin Fahnder erhalten mehr als 50 Hinweise zu Serienmörder

Wiesbaden/Berlin · Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders Manfred S. hat die Polizei am Wochenende weitere Zeugenhinweise bekommen. Bis gestern Morgen waren es bereits mehr als 50, wie ein Sprecher der zuständigen Sonderkommission mitteilte. "Darunter sind auch zwei, die uns Hoffnung machen." Nach Angaben des hessischen Landeskriminalamtes (LKA) in Wiesbaden werden die Informationen nun ausgewertet und analysiert. Die Ermittler setzen auch Hoffnungen auf einen Fernsehbeitrag, der gestern Abend ausgestrahlt wurde.

Die Polizei bringt den 2014 verstorbenen Manfred S. aus Schwalbach am Taunus mit bis zu zehn Tötungsdelikten in Verbindung, darunter auch mit dem Mord an dem Jungen Tristan aus Frankfurt-Höchst im Jahr 1998. Als ziemlich sicher gilt, dass S. die Prostituierte Britta D. tötete. Die Tochter hatte deren zerstückelte Leiche in einem Fass in der Garage des Vaters entdeckt, als sie nach dessen Tod aufräumte. Die Frau war vermutlich seit zehn Jahren tot.

Der Sexualwissenschaftler Christoph Joseph Ahlers hält es nicht für überraschend, dass die vermutlich sadistischen sexuellen Neigungen des mutmaßlichen Serienmörders aus dem Raum Frankfurt nicht aufgefallen sind. Fast alle Menschen behielten ihre sexuellen Neigungen und Vorlieben weitgehend für sich. "Wir wissen von der Sexualpräferenz der Menschen in unserer Umgebung herzlich wenig, sogar von der unserer Partnerin oder unseres Partners", sagte der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Sexualpsychologie in Berlin. "Viele Menschen mit ungewöhnlichen oder abweichenden Sexualpräferenzen leben in Fassaden-Ehen."

Eine leichte Ausprägung von sexuellem Sadismus hätten viele Menschen. "Da geht es um Dominanz und Unterwerfung, um ,Shades of Grey', Fessel- und Rollenspielchen", erklärte Ahlers. Es gebe auch Leute, für die das ein "richtiges sexuelles Reizmuster" sei, das sie brauchten, um sexuell erregt zu werden. Bis zu einem Viertel aller Männer hätten Untersuchungen zufolge Vorstellungen und Fantasien, bei denen es um Macht, Dominanz, Ausgeliefertsein und Unterwerfung eines anderen gehe.

(dpa)
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