Oberaurach Elfjährige stirbt nach Kopfschuss

Oberaurach · Das Mädchen wurde an Silvester von einem Kleinkaliber-Projektil getroffen.

Ein Schuss aus einer Kleinkaliberwaffe hat in der Silvesternacht ein elfjähriges Mädchen in Bayern getötet. Ärzte konnten dem Kind in Oberaurach nicht mehr helfen, es erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Das Wochenende über hat die Polizei Zeugen befragt, Spuren gesichert und nach dem mutmaßlichen Schützen gesucht. Der Bamberger Oberstaatsanwalt Christopher Rosenbusch sagte der Zeitung "Bild am Sonntag": "Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus."

Die Gemeinde mit etwa 4000 Einwohnern steht auch zwei Tage danach unter Schock. "Es ist entsetzlich, was da passiert ist", sagte der zweite Bürgermeister Hans Albert. "Wer schießt mit so einer Waffe bei so einer Veranstaltung?" Der Vorfall habe sich in einem kleinen Wohngebiet ereignet.

Das neue Jahr war gerade eine Stunde alt, als die Schülerin zusammen mit ihrer Familie und anderen Kindern auf einer Straße in Oberaurach unterwegs war. Plötzlich habe sie ein metallischer Gegenstand am Kopf getroffen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Das Mädchen verlor das Bewusstsein und brach zusammen. Rettungskräfte brachten es sofort in eine Klinik nach Schweinfurt. Dort kämpften die Ärzte um das Leben der Elfjährigen. Vergeblich - am Freitagmorgen starb das Mädchen.

Die schockierende Nachricht gaben die Behörden am Samstag bekannt: Nicht etwa eine Silvesterrakete oder ein Böller führten zu dem Unglück. Stattdessen wurde der tödliche Schuss aus einer Kleinkaliberwaffe abgefeuert. Das Projektil hatten Gerichtsmediziner bei der Obduktion der Kinderleiche im Schädel der Schülerin entdeckt. Gutachter des Landeskriminalamtes bestätigten, dass das Geschoss den Tod des Mädchens verursacht habe.

Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermittelten mit Hochdruck. Zahlreiche Kräfte suchten am Samstag mit Spürhunden und Metalldetektoren den Tatort und die unmittelbare Umgebung ab. Die Beamten prüften auch, wer in Oberaurach eine registrierte Kleinkaliberwaffe besitzt. Bis gestern war unklar, ob es sich bei dem Ereignis um einen Unfall oder eine vorsätzliche Tat handelt.

(dpa)
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