Köln/Wuppertal Elefanten-Babys in Köln und Wuppertal

Köln/Wuppertal · In beiden Zoos kamen gestern Kälber zur Welt. Der Wuppertaler Nachwuchs hat eine besondere Namens-Patin.

Die entscheidenden Minuten brachen kurz nach Mitternacht an. Um 0.30 Uhr in der Nacht zu gestern platzte die Fruchtblase von Elefantenkuh Sabie - fünf Minuten später brachte sie ihr Junges zur Welt. Der Name des Kalbs, das im Elefantengehege des Wuppertaler Zoos geboren wurde, erinnert an den berühmten Dickhäuter, der 1950 während einer Werbeaktion aus der Wuppertaler Schwebebahn in die Wupper sprang und später Maskottchen der Bahn wurde: Tuffi. Es war bereits die zehnte Elefanten-Geburt im Wuppertaler Zoo.

Für Tuffis Mutter Sabie war die Geburt Routine - es war schon das vierte Kalb, das sie zur Welt brachte. Laut Zoo verlief die Nacht störungsfrei. Die Elefantenkuh habe die Geburt gut überstanden und kümmere sich liebevoll um ihr jüngstes Kalb, bei dem es sich um ein Mädchen handelt. Auch der Rest der Herde habe sein neues Mitglied gut aufgenommen. Tuffi selbst erwies sich in den ersten Stunden ihres noch jungen Lebens als quicklebendiger Elefanten-Nachwuchs. Schon 25 Minuten nach ihrer Geburt stand sie auf ihren eigenen Beinen, um 2.38 Uhr trank sie zum ersten Mal bei ihrer Mutter Milch. "Sie ist fit und fidel", so Jennifer Franic vom Wuppertaler Zoo. Berührungsängste mit den anderen Mitgliedern der Elefanten-Herde scheint Tuffi, die bei ihrer Geburt etwa 90 Kilo wog, nicht zu haben: auch bei ihrer Tante Sweni trank sie schon Milch und bewegte sie sich als Teil der Gruppe durch das Elefantenhaus. Ihre Halbgeschwister reagierten laut Zoo neugierig, wenn auch mit Vorsicht auf Tuffi.

Noch mehr Erfahrung in Sachen Nachwuchs als Mutter Sabie hat Vater Tusker: Tuffi ist bereits sein elftes Jungtier. Eines seiner Kälber kam in Wien zur Welt, da Mutter Numbi trächtig von Wuppertal dorthin umgezogen war. Demnächst wird sogar Tuskers zwölftes Kalb das Licht der Welt erblicken - die in den niederländischen Wildpark Beekse-Bergen abgegebene Elefantenkuh Panda hat Wuppertal trächtig verlassen.

Auch in Köln freute man sich gestern am frühen Morgen über die Geburt eines kleinen Elefanten. Im Gegensatz zu Artgenossin Tuffi kam das Kölner Kalb aber sozusagen klammheimlich zur Welt. "Als wir morgens ins Gehege kamen, ist es schon gelaufen und war trocken", erzählt Zoo-Tierarzt Olaf Behlert. Dass Elefantengeburten ohne die Aufsicht von Pflegern stattfinden, sei normal. "Elefanten sind Wildtiere. Außerhalb des Zoos müssten sie auch ohne Hilfe klar kommen. Unsere Philosophie ist, die Geburten so natürlich wie möglich zu halten." Für Elefantenkuh Shu Thu Zar, die 656 Tage trächtig war, war es die zweite Geburt. Vater Bindu ist der zweitgrößte in Europa lebende Bulle. Auch wenn das Kalb bisher einen gesunden Eindruck macht - noch ist es besonders anfällig für Krankheiten. "Es macht einen kerngesunden und kräftigen Eindruck, doch das heißt nicht, dass nicht vielleicht noch etwas passieren kann", so Olaf Behlert.

Einen Namen hat das Elefanten-Baby noch nicht. "Den bekommt es erst, wenn wir das Geschlecht zweifelsfrei bestimmen konnten", so Behlert. Vielleicht ist es bis zum kommenden Samstag so weit, wenn das Kalb seinen ersten großen Auftritt hat. Dann nämlich lädt der Kölner Zoo zum Elefanten-Tag.

(tsp)
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