Der Hintergrund: Der Verein Eisenbahnfreunde Goch-Kleve hatte die 1984 unter Denkmalschutz gestellte Altrheinbrücke per notariellem Vertrag am 5. Juli 1996 von der Deutschen Bahn erworben und seither in Schuss gehalten. Mehrere Versuche einer touristischen Wiederbelebung scheiterten am fehlenden Geld. Weder die Idee einer historischen Dampflokomotive mit Speisewagen noch das Anlegen eines Radweges konnten verwirklicht werden - zu teuer. Jetzt musste der 30 Mitglieder zählende Verein die Reißleine ziehen und ein Auktionshaus einschalten. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei "die hohe Altersstruktur" gewesen, erklärte der Vorsitzende der Eisenbahnfreunde Ulrich Düsterhöft.

Eröffnet wurde das historische Brückenbauwerk mit einer Spannweite von 100 Metern, das von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft im Jahr 1863 für Kosten von 36.774 Talern in Auftrag gegeben worden war, am 1. Mai 1865. Ein Jahrhundert später war alles vorbei: 1960 wurde der Personenverkehr, 1987 der Güterverkehr zu den nahegelegenen Ölwerken Spyck eingestellt. Heute wird die Brücke nur noch bei Hochwasser benutzt - von Fußgängern.

Das Berliner Auktionshaus wurde auserkoren, weil es 2010 die Dömitzer Eisenbahnbrücke in Niedersachsen und 2014 die Primtalbrücke Rottweil in Baden-Württemberg erfolgreich versteigert hatte.