Rechtsextremistischer Verein Innenminister verbietet "Weisse Wölfe Terrorcrew"

Berlin · Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat am Mittwoch den rechtsextremistischen Verein "Weisse Wölfe Terrorcrew" verboten. Ursprünglich verstand sich die "Terrorcrew" als Fangruppe der NRW-Skinheadband "Weisse Wölfe".

Seit dem Morgen laufen in zehn Bundesländern Durchsuchungs- und Beschlagnahmemaßnahmen gegen führende Mitglieder der "Weisse Wölfe Terrorcrew" (WWT), wie das Ministerium mitteilte. 15 Objekte in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen wurden durchsucht und 16 Personen kontrolliert.

"Rechtsextremistische Gruppierungen wie die WWT haben in Deutschland keinen Platz", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Mittwoch. "Die WWT agitiert offen und aggressiv gegen unseren Staat und unsere Gesellschaft, gegen Migranten und Andersdenkende. Sie verbreitet fremdenfeindliche und menschenverachtende Ideologie, sie trägt rechtsextremistische Hetze auf die Straße und schreckt nicht vor Gewalttaten zurück." Dem müsse man entschlossen mit den Mitteln der wehrhaften Demokratie entgegentreten und habe das mit dem Verbot getan, sagt der Bundesinnenminister.

Bei der Razzia stellten die Ermittler NS-Fahnen und Hitlerbilder sicher, außerdem mehrere Datenträger wie beispielsweise Laptops und Handys, Vereinskleidung und Propagandamaterial. Darüber hinaus fanden die LKA-Mitarbeiter auch Waffen, darunter Wurfsterne, eine Armbrust und ein Kleinkalibergewehr. Den Anführer der Gruppe hat die Polizei in Hamburg festgenommen.

Laut dem Verfassungsschutzbericht 2014 ist die neonazistische Gruppierung bundesweit aktiv. Demnach waren Mitglieder unter anderem im Februar des Jahres an einem Angriff im Hamburger Hauptbahnhof auf Angehörige der linken Szene beteiligt. Die Gruppe lehne nach Angaben des Innenministeriums die Demokratie ab und wolle eine "Volksgemeinschaft" und eine Diktatur nach dem Vorbild des Nationsozialimus errichten.

Ursprünglich verstand sich die "Terrorcrew" als Fangruppe der nordrhein-westfälischen Skinheadband "Weisse Wölfe", wie es im Hamburger Verfassungsschutzbericht 2008 heißt.

Bereits 2009 hat die Polizei in mehreren Bundesländern Wohnungen von Mitgliedern der "Weisse Wölfe Terrorcrew" durchsucht. Den damals 23 Verdächtigen wurden unter anderem Verstöße gegen das Uniformverbot vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen von 13 Objekten in Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen wurden unter anderem CDs, Computer und T-Shirts sichergestellt.

(lukra/haka/dpa)
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