Missbrauchsskandal Verwirrung um Vorstand der Odenwaldschule
Frankfurt/Main (RPO). Im Vorstand der Odenwaldschule herrschen offenbar Meinungsverschiedenheiten über den Ausweg aus der Krise. Friedrich Springorum, der dem siebenköpfigen Gremium angehört, bezeichnete es laut einem Medienbericht als "Falschmeldung", dass der Vorstand geschlossen zurücktreten werde.
Das sagte Springorum in der "Frankfurter Rundschau". Auch die Vorstandsvorsitzende Sabine Richter-Ellermann sagte: "Da ist nichts dran." Schulleiterin Margarita Kaufmann, die ebenfalls dem Vorstand angehört, sagte dagegen, sie erwarte weiterhin einen Rücktritt des Gremiums.
Am Dienstagabend hatte der Hessische Rundfunk unter Verweis auf Springorum gemeldet, die Vorstandsmitglieder würden Konsequenzen aus dem Skandal um jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch an der Schule ziehen und ihre Ämter zur Verfügung stellen. Das habe er so nie gesagt, sagte Springorum der Zeitung. Richtig sei, dass für die Krisensitzung des Trägervereins am 27. März kurzfristig Neuwahlen des Vorstands anberaumt worden seien. Dort werde das Gremium "in einer möglicherweise neuen Besetzung" demokratisch gewählt werden. Sicher sei das aber nicht.