Viele prominente Unterstützer Til Schweiger will deutsche Kinder und Flüchtlingskinder fördern

Berlin · Der Schauspieler und Filmproduzent Til Schweiger hat an der Seite von SPD-Chef Sigmar Gabriel sein neues Wohltätigkeitsprojekt vorgestellt. Die Stiftung namens "Til Schweiger Foundation" will sich sowohl für Flüchtlinge als auch für sozial benachteiligte junge Deutsche engagieren, wie Schweiger am Donnerstag in Berlin sagte.

 Stiftungsgründer Til Schweiger (r.) mit Sigmar Gabriel.

Stiftungsgründer Til Schweiger (r.) mit Sigmar Gabriel.

Foto: dpa, rje axs

Der Stiftungsbeirat ist prominent besetzt: Neben Gabriel sitzen in dem Gremium Springer-Verlagschef Mathias Döpfner, die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU), Fußball-Bundestrainer Jogi Löw, der Schauspieler Jan Josef Liefers und der Musiker Thomas D von den Fantastischen Vier.

"Dass die Stiftung so schnell gegründet worden ist, hängt damit zusammen, dass sich die Ereignisse um die Flüchtlinge überschlagen haben", sagte Schweiger. Die Stiftung war ursprünglich als Hilfsorganisation für traumatisierte Kinder geplant.

Angesichts der im Sommer "drastisch steigenden Zahl von fremdenfeindlichen Übergriffen" sei der Stiftungszweck jedoch kurzfristig angepasst worden und solle nun "ein Zeichen für Toleranz, Weltoffenheit und Nächstenliebe" setzen, erklärten die Verantwortlichen. Gabriel lobte, dass sich die Stiftung zugleich an junge Deutsche und an Kinder von Flüchtlingen wendet. "Es darf sich im Land keine Stimmung ausbreiten, in der es heißt: 'Na ja, für die habt ihr alles, für mich nix'", sagte der Bundeswirtschaftsminister.

Die Stiftung will über Spendengelder lokale Modellprojekte unterstützen, in denen gesellschaftliches Engagement gezeigt wird. Schweiger und Thomas D spendeten für die Stiftung nach eigener Aussage je 100.000 Euro. Weitere 25.000 Euro besorgte demnach Löw von der deutschen Sporthilfe. "Wir brauchen jetzt ganz schnell ganz viel Geld", sagte Schweiger. Zusätzlich zu zwei derzeit unterstützten Flüchtlingsunterkünften in Osnabrück und Hamburg will Schweiger die Hilfe auf weitere Orte ausweiten.

Thomas D sagte: "Jetzt müsst ihr Kohle rausrücken." Schweiger hatte in der Flüchtlingskrise wiederholt für Kontroversen gesorgt. So warf er der Bundesregierung vor, sich nicht entschieden genug gegen Fremdenfeindlichkeit zu äußern. Nun sagte er über Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Dafür, wie sie sich jetzt positioniert, hat sie meinen tiefsten Respekt." Schweiger kündigte an, auch an seinen umstrittenen Plänen für eine Flüchtlingsunterkunft, die er mit einem befreundeten Unternehmer in Osterode einrichten will, festzuhalten.

(AFP)
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