Die meisten Selbstmorde in Untersuchungshaft Rund 100 Gefangene nehmen sich jährlich das Leben

München (RPO). Laut einem Pressebericht nehmen sich jedes Jahr etwa hundert Gefangene das Leben. Die meisten davon in Untersuchungshaft. Den Zahlen liegt eine Studie des Bildungsinstituts des niedersächsischen Justizvollzugs zugrunde.

Wie das Magazin "Focus" am Sonntag unter Berufung auf eine Studie des Bildungsinstituts des niedersächsischen Justizvollzugs berichtete, begingen von 2000 bis 2006 in Deutschland 645 Gefangene Selbstmord. 359 der Häftlinge (56 Prozent) brachten sich in der U-Haft um.

Selbstmordgefährdet sind die Gefangenen dem Bericht zufolge insbesondere zu Beginn der Inhaftierung: Jeder vierte untersuchte Suizid erfolgte in den ersten zwei Wochen der U-Haft, viele nur Stunden oder wenige Tage nach der Festnahme.

Studienleiterin Katharina Bennefeld-Kersten sagte dem "Focus": "Festnahme und Inhaftierung sind schockierende Ereignisse." In der ersten Zeit wüssten Gefangene oft nicht, wie es weitergehe.

(DDP/jre)
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