Terror-Alarm bei "Rock am Ring" Marek Lieberberg verteidigt seine Kritik an Muslimen

München/Berlin · Mit seinem Appell an Muslime, gegen den Terror auf die Straße zu gehen, hat "Rock-am-Ring"-Veranstalter Marek Lieberberg am Wochenende Aufsehen erregt. In einem Interview verteidigt er jetzt seine Äußerungen und bezieht auch Stellung zur AfD.

 Marek Lieberberg während der Pressekonferenz am Freitagabend.

Marek Lieberberg während der Pressekonferenz am Freitagabend.

Foto: dpa, tfr soe

Nach der Fortsetzung des Musikfestivals "Rock am Ring", das wegen Terroralarms am Freitagabend unterbrochen wurde, hat der Veranstalter seine Kritik an Muslimen verteidigt.

Der 71-Jährige hatte in einer sehr emotionalen Erklärung unmittelbar nach der Evakuierung des Festivalgeländes unter anderem gesagt: "Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten. Ich hab' bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?"

Lob von der AfD will er nicht

Für diese Äußerung wurde er kritisiert, erhielt aber auch Lob etwa von der AfD. "Keiner ist davor gefeit, von der falschen Seite vereinnahmt zu werden", sagte Lieberberg der "Bild am Sonntag". "Ich erwarte jedoch von allen Beteiligten, eine eindeutige Gegnerschaft zu Gewalt und Terror. Nach meiner Wahrnehmung haben es die Menschen muslimischen Glaubens bisher leider weitgehend versäumt, dies auch in Demonstrationen zu artikulieren."

Zur Zukunft von "Rock am Ring" sagte Lieberberg: "Die Bedeutung der Musikkultur in unserer Gesellschaft wächst und die Menschen wollen und werden sich die Freiheit nicht nehmen lassen."

"Rock am Ring" war am Freitagabend wegen einer vermuteten Terror-Gefahr unterbrochen worden. Drei Mitglieder der hessischen Salafisten-Szene wurden zwischenzeitlich festgenommen. Mindestens einer von ihnen soll Zugang zu sensiblen Bereichen des Geländes gehabt haben. Die Männer kamen am Samstag wieder frei. Der Verdacht erhärtete sich nicht.

(csi/dpa)
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