Unterbrechung wegen Terror-Verdacht Festival "Rock am Ring" geht weiter

Nürburg · Das wegen Terror-Verdacht am Freitagabend unterbrochene Festival "Rock am Ring" wird am Samstag fortgesetzt. Dies teilte der Veranstalter mit. Drei Personen aus der hessischen Salafisten-Szene wurden festgenommen. Doch der Verdacht erhärtete sich nicht.

"Rock am Ring" 2017: Terrorgefahr - Gelände wird geräumt
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"Rock am Ring"-Gelände wegen Terrorgefahr geräumt

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Foto: Tobias Dupke

"Rock am Ring" geht weiter. In einer Pressemitteilung des Veranstalters, die auch bei Facebook verbreitet wurde, heißt es, dass sich die Verdachtsmomente vom Freitagabend nicht erhärtet haben. Das Festival soll planmäßig gegen 13.30 Uhr weitergehen. Eine intensive Durchsuchung des Geländes durch die Polizei sei ergebnislos verlaufen.

Die Polizei hatte aufgrund einer "terroristischen Gefährdungslage" am Freitagabend gegen 21 Uhr die Veranstalter des Rockfestivals angewiesen, das Gelände räumen zu lassen. Die Absage erfolgte kurz vor dem Konzert der Band Rammstein.

Wie am Samstag bekannt wurde, nahm die Polizei daraufhin drei Personen fest. Sie werden den Ermittlern zufolge der hessischen Salafistenszene zugerechnet. Inzwischen habe sich die Verdachtslage aber deutlich relativiert, teilte die Polizei mit. Die Personen seien am Samstagmorgen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nach ersten Erkenntnissen hatte mindestens eine der Personen über eine der eingesetzten Firmen Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen.

Salafisten bei Subunternehmer?

Veranstalter Marek Lieberberg erklärte bereits am Freitagabend, es habe womöglich eine Person gegeben, deren Identität nicht klar festgestellt werden konnte. Es handelte sich dabei um einen Mitarbeiter, der im Vorfeld des Festivals Sicherheitsgitter aufgestellt hatte.

Die Räumung selbst verlief am Freitagabend ruhig, geordnet und rasch. Die Polizei zeigte sich sehr zufrieden. Die Besucher gingen zurück zu den Zeltplätzen. Laut Lieberberg, der die Absage auf der Bühne verkündete, gab es vonseiten des Publikums Applaus und keinerlei Buhrufe. Lieberberg lobte ausdrücklich die ruhige Reaktion der Fans. Zahlreiche Besucher sangen auf dem Weg den Song "Eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben" der Band Geier Sturzflug.

"Wir haben hier auch ein Zeichen für unsere Kultur gesetzt", erklärte Lieberberg am Samstag. Alle Besucher waren schon im Vorfeld um erhöhte Aufmerksamkeit und Wachsamkeit gebeten worden. Zudem sollen insgesamt mehr als 1200 Polizeibeamte am Nürburgring präsent sein, auch in zivil. Knapp 90.000 zumeist junge Menschen wurden erwartet, das dreitägige Festival ist ausverkauft.

(csi/dpa)
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