Prozess in Bautzen begonnen Löscharbeit-Störer an Flüchtlingsheim haben Erinnerungslücken

Bautzen · Seit Montag stehen im sächsischen Bautzen zwei junge Männer, die beim Brand einer geplanten Flüchtlingsunterkunft die Löscharbeiten behindert haben sollen, vor Gericht.

 In der Nacht zum 21. Februar 2016 stand das Flüchtlingsheim in Bautzen in Flammen.

In der Nacht zum 21. Februar 2016 stand das Flüchtlingsheim in Bautzen in Flammen.

Foto: dpa, fpt cul

Die beiden 21 Jahre alten Angeklagten gaben am Montag zu, sich am frühen Morgen des 21. Februar in Bautzen im Gefahrenbereich aufgehalten zu haben. Ansonsten beriefen sie sich mehrmals auf Erinnerungslücken.

Wer das Feuer gelegt hat, gelang es der Polizei bis heute nicht zu ermitteln. Polizisten und zwei Feuerwehrangehörige sagten als Zeugen aus, dass die Angeklagten wiederholten Platzverweisen nicht nachgekommen seien. Die Feuerwehren hatten seinerzeit gerade damit begonnen, brennende Dachziegel vom Dach zu reißen. Anstatt zu gehen, sollen die Beschuldigten verbal ausfällig und handgreiflich geworden sein, teils mussten sie mit Handfesseln am Boden fixiert werden. Ein Feuerwehrmann sagte: "Einer ist einer Polizistin von hinten auf den Rücken gesprungen." Die Angeklagten sollen betrunken gewesen sein.

Nach eigenen Aussagen hatten die Angeklagten auf einer Geburtstagsfeier durch eine Whatsapp-Nachricht von dem Brand erfahren. Sie seien daraufhin gemeinsam zu dem brennenden Gebäude gefahren, um "mal zu schauen". In dem ehemaligen Hotel sollte eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden. Zur Zeit der Brandstiftung war sie noch unbewohnt. Ein dritter Angeklagter ist am Montag nicht zur Verhandlung erschienen. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

Das Urteil wird für den 28. November erwartet.

(felt/dpa)
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