Atomkraftgegner Protest gegen neuen Castortransport auf dem Neckar

Karlsruhe · Atomkraftgegner haben gegen einen neuerlichen Castortransport auf dem Neckar in Baden-Württemberg protestiert. Nach Angaben der Umweltorganisation Robin Wood stiegen am Mittwochmorgen vier Aktivisten in Neoprenanzüge nahe der Schleuse Gundelsheim mit einem "Stoppt Castor"-Banner ins Wasser.

 Atomkraftgegner haben sich in Gundelsheim (Baden-Württemberg) auf einer Neckarbrücke an das Geländer gekettet.

Atomkraftgegner haben sich in Gundelsheim (Baden-Württemberg) auf einer Neckarbrücke an das Geländer gekettet.

Foto: dpa, ua

Fünf weitere Demonstranten ketteten sich außerdem nach Angaben des Bündnisses Neckar "castorfrei" an ein Brückengeländer. Die Polizei begleitete den Transport unter anderem auf dem Wasser. Der mit drei Castoren beladene Schubverband war am Mittwochmorgen gegen 5.35 Uhr im stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim zum Zwischenlager am Meiler Neckarwestheim gestartet, wie der Energiekonzern EnBW in Karlsruhe mitteilte. In den Castorbehältern befinden sich hochradioaktive Brennelemente aus dem früheren Kernkraftwerk Obrigheim.

Es ist bereits der dritte Atommülltransport zwischen den beiden Kraftwerksstandorten Neckarwestheim und Obrigheim. Schon im Juni und September hatte es zwei Transporte gegeben. Die Gemeinde Neckarwestheim hatte erfolglos versucht, die Fahrten vor Gericht zu stoppen.

Robin Wood fordert den Energiekonzern EnBW sowie die Landesregierung in Baden-Württemberg auf, "die unsinnige und gefährliche Atommüllverschieberei auf dem Neckar zu stoppen". Die Produktion weiteren Atommülls müsse unterlassen werden. zudem sei ein schlüssiges Konzept für den Umgang mit den strahlenden Hinterlassenschaften der Atomindustrie nötig, erklärte die Organisation.

(AFP)
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