Truppenübungsplatz Lüneburger Heide Pokémon-Go-Spieler stolpern in echtes Schießtraining

Hannover · Dass die neue App Pokémon-Go nicht ganz ungefährlich sein kann, machte in den letzten Tagen schon die Runde. Nun sind aber auf der Jagd nach den virtuellen Monstern drei Spieler in der Lüneburger Heide in eine echte Schießübung gestolpert.

 Der Blick ist bei vielen Spielern starr auf den Bildschirm gerichtet.

Der Blick ist bei vielen Spielern starr auf den Bildschirm gerichtet.

Foto: dpa

Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Wochenende berichtete, sammelte ein Wachdienst die drei Spieler auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr im niedersächsischen Bergen auf. Dort wurde den Angaben zufolge gerade mit scharfer Munition zu Übungszwecken geschossen.

Den Angaben zufolge hatten die Pokémon-Monsterjäger sich weder von einer geschlossenen Schranke noch der roten Flagge, die auf Schießübungen hinweist, vom Betreten des militärischen Sperrgebiets abbringen lassen. Dem Bericht zufolge müssen sie nun mit einer Anzeige wegen unbefugten Betretens einer militärischen Anlage rechnen.

Nachtwanderung in Hannover

Das "Pokémon"-Fieber geht auch bei Dunkelheit weiter. Im niedersächsischen Hannover trafen sich am Freitagabend knapp 1000 Menschen zu einer "Pokémon Go Nachtwanderung". Mit Handys vor dem Gesicht marschierten sie auf virtueller Monsterjagd durch die Innenstadt von Hannover. Ihr Ziel war das Gebiet rund um den Maschsee, wo sie möglichst viele "Pokémons" fangen wollten.

"Man lernt extrem viele Leute kennen, und es ist ein Kindheitstraum von mir, draußen Pokémons zu fangen", sagte der 23-jährige Florian.
"Ich bin hier, um neue Leute kennenzulernen und andere Verrückte wie mich zu treffen", erklärte René (25).

Die Idee zu der Nachtwanderung hatte Nikita Klein, der auf Facebook von einem Aufruf zu einer "Pokémon"-Jagd in Berlin gelesen hatte und diese Aktion für Hannover startete. Seit dem 6. Juli ist das neue Smartphone-Spiel "Pokémon Go" in den USA erhältlich, in Deutschland kann die App seit Mittwoch heruntergeladen werden.

Die kostenlose Spiele-App Pokémon Go animiert die Nutzer, mit ihrem Smartphone durch die Gegend zu laufen und in der "echten Welt" versteckte Pokémon-Figuren einzufangen. Dabei werden die GPS-Funktion und das Kartenmaterial des Smartphones genutzt. Wer in dem Spiel eine Pokémon-Figur erwischen will, muss de facto dauerhaft auf sein Handy blicken, weswegen bereits vor den Gefahren durch das Spiel vor allem im Straßenverkehr gewarnt wird.

(felt/AFP/dpa)
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