Satiremagazin verkündet Absage der Demo Der "Postillon" verunsichert "Pegida"-Unterstützer

Düsseldorf · Seit Wochen beherrscht die Debatte um die islamfeindliche Bewegung "Pegida" die deutsche Öffentlichkeit. Während Kirchen und Parteien klar gegen die Bewegung Stellung beziehen, bekommt sie weiterhin Zulauf. Nun hat sich das Satiremagazin "Der Postillon" augenzwinkernd eingemischt.

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Foto: dpa, abu tmk

"Die für Montagabend geplante PEGIDA-Demonstration in Dresden ist offenbar an internen Streitereien gescheitert." Das meldet der "Postillon" auf seiner Website und bei Facebook.

Angeblich habe der "Pegida"-Mitorganisator Lars Kressmann aufgrund interner Querelen seine Anmeldung der heutigen Demonstration in Dresden zurückgezogen. Die Stadt Dresden habe die Absage inzwischen bestätigt. Wer dennoch zu der Veranstaltung anreise, riskiere "Behördenangaben zufolge empfindliche Strafen vom Platzverweis bis hin zur Abschiebung aus Dresden".

Der betreffende Artikel ist auf den ersten Blick nicht als Satire erkennbar und hat unter den "Pegida"-Anhängern für Verwirrung gesorgt. Auf der offiziellen "Pegida"-Facebookseite reagiert das Organisationsteam hektisch und erklärt, dass die Veranstaltung "natürlich" stattfinden wird.

In den Kommentaren auf der "Pegida"-Seite zeigt sich Verunsicherung, vielen Anhängern ist offenbar nicht geläufig, dass es sich beim "Postillon" um eine Satire-Seite handelt. Viele sehen ihre Meinung über die "Lügenpresse" bestätigt. "Der Medienwahnsinn / Krieg ist in vollem Gange. Wie aus dem Lehrbuch für Desorientierung", schreibt beispielsweise ein Anhänger namens Michael Rauch.

Andere Kommentatoren äußern ihre Ungläubigkeit darüber, wie einfach sich einige "Pegida"-Anhänger haben täuschen lassen. Stefan Weis schreibt zum Beispiel: "Ja wie jetzt? Kann hier keiner mehr Lügenpresse von Lügenpresse unerscheiden?"

Kurze Zeit später wurde es noch ein wenig absurder: Bei Facebook kursiert ein Link, der zu einem angeblichen Bericht von "Spiegel Online" über die Absage der "Pegida"-Demonstration führt. Bei "Spiegel Online" betonte man, die Redaktion sei nicht auf die Satire hereingefallen. Es handelt sich bei dem Link um eine Fälschung.

(felt)
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