Pechblende Pilzsammler finden Metalldose mit 123 Gramm Uran-Erz

Eibenstock/Dresden · Pilzsammler hatten am Mittwoch eine Metalldose mit der Aufschrift "Uran" gefunden. Nun steht fest: Der Behälter enthält tatsächlich 123 Gramm Uran-238-haltiges Erz. Es wurde eine Strahlung von 63 Mikrosievert pro Stunde gemessen.

 Die Dose war auf dem Deckel mit "URAN Pe.-Ble." beschriftet.

Die Dose war auf dem Deckel mit "URAN Pe.-Ble." beschriftet.

Foto: dpa, dna

Das teilte das Umweltministerium in Dresden am Freitag mit. Nach Einschätzung des Ministeriums ging von der fest verschlossenen Dose keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung aus. Der Grenzwert für beruflich radioaktiver Strahlung ausgesetzter Menschen in Deutschland liegt bei 20.000 Mikrosievert im Jahr.

Der sechs Kilogramm schwere Behälter sei mit Blei ausgegossen und mit einem Bleideckel verschlossen gewesen, hieß es weiter. An der Außenseite der Dose war am Donnerstag das 20- bis 30-fache der natürlichen radioaktiven Strahlung von 0,2 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden. "Bei einer Stunde Aufenthalt unmittelbar an dem Behälter würde man etwas weniger Strahlung aufnehmen als bei einem Flug von Deutschland nach Mallorca und zurück", sagte ein Ministeriumssprecher.

Das gefundene Uranerz — Pechblende genannt — kommt in der Natur vor und wurde über Jahrzehnte im Erzgebirge abgebaut. Drei Pilzsammler hatten die orangefarbene Dose am Mittwoch bei Eibenstock in Sachsen im Wald gefunden. In den Deckel war die Aufschrift "URAN Pe.-Ble." gekratzt. Woher der Behälter stammen könnte, blieb weiter unklar. Der Brocken soll nun fachgerecht entsorgt werden.

(dpa)
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