Picassos im Wert von 100 Millionen Euro Rentnerpaar zu Bewährungsstrafe verurteilt

Grasse · Fünf Jahre nach dem spektakulären Auftauchen von 271 bis dahin unbekannten Picasso-Werken hat ein Gericht in Südfrankreich die beiden Angeklagten zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

 Das französische Rentnerpaar war jahrzentelang im Besitz von 271 unbekannten Werken von Pablo Picasso.

Das französische Rentnerpaar war jahrzentelang im Besitz von 271 unbekannten Werken von Pablo Picasso.

Foto: dpa, bl jak

Ein französisches Rentnerpaar, das jahrzehntelang im Besitz von 271 unbekannten Werken des Malers Pablo Picasso war, ist zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht im südfranzösischen Grasse sprach den früheren Elektriker Pierre Le Guennec und seine Ehefrau Danielle am Freitag der Hehlerei für schuldig. Die Kunstwerke sollen Picassos Sohn Claude Ruiz-Picasso übergeben werden, der den Nachlass des Jahrhundertkünstlers verwaltet.

Das Auftauchen der teilweise sehr wertvollen Werke, die in den Jahren 1900 bis 1932 entstanden, hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Le Guennec beteuerte vor Gericht, die Kiste mit den Kunstwerken sei ein Geschenk von Picasso und seiner Ehefrau Jacqueline gewesen. Der Elektriker hatte einst in einem Landhaus des 1973 verstorbenen Jahrhundertkünstlers in Südfrankreich gearbeitet. Die Werke sollen dann 40 Jahre lang in seiner Garage gelagert haben.

2010 wollte Le Guennec die Werke - 180 Gemälde, Collagen und Zeichnungen sowie ein Skizzenheft mit 91 Entwürfen - von Picassos Sohn Claude als echt beglaubigen lassen. Dieser erstattete daraufhin Anzeige. Picassos Familie ist überzeugt, dass der Kunstschatz gestohlen wurde. Ihr Anwalt erhob vor Gericht den Vorwurf, der Rentner sei nur ein Strohmann für einen internationalen Kunstschieber-Ring. Die Staatsanwaltschaft forderte im Februar fünf Jahre Haft auf Bewährung gegen das Rentnerpaar wegen Hehlerei. Das Urteil fiel nun deutlich milder aus.

(AFP)
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