Bilanz des Oktoberfestes Weniger Besucher und Bier — viele Promis und Schlägereien

München · Das größte Volksfest der Welt ist geschrumpft. Zum 182. Oktoberfest kamen nach Schätzung der Veranstalter bis zum Sonntag nur 5,9 Millionen Menschen – nach 6,3 Millionen im Jahr zuvor. Eine Ursache sei das teilweise kühle und regnerische Wetter gewesen.

Oktoberfest 2015: Promis im Käferzelt – von Elyas M'Barek bis Boris Becker
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Oktoberfest 2015: Diese Promis feiern mit Bier und Brezel

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Foto: dpa, udu sab

Das größte Volksfest der Welt ist geschrumpft. Zum 182. Oktoberfest kamen nach Schätzung der Veranstalter bis zum Sonntag nur 5,9 Millionen Menschen — nach 6,3 Millionen im Jahr zuvor. Eine Ursache sei das teilweise kühle und regnerische Wetter gewesen.

Möglicherweise hätten auch die aktuellen Grenzkontrollen und der eingeschränkte Zugverkehr Touristen aus den Nachbarländern von einer Reise nach München abgehalten.

Zuletzt war die Besucherzahl 2009 nach Al-Kaida-Drohungen unter die 6-Millionen-Marke gerutscht. Auch 2001 knickten die Besucherzahlen ein: 5,5 Millionen Gäste kamen nach den Terroranschlägen von New York zum größten Volksfest der Welt.

"400.000 Besucher weniger — das ist immer noch eine Wiesn auf hohem und höchstem Niveau", sagte Oktoberfest-Chef und Bürgermeister Josef Schmid (CSU) zur aktuellen Bilanz. Gesunken ist auch der Bierkonsum: Waren es 2014 noch 7,7 Millionen Liter Festbier, tranken die Besucher in diesem Jahr lediglich 7,3 Millionen Liter, sagte Schmid und berief sich dabei auf die Angaben der Festwirte.

Zugleich sei mehr gegessen worden: So verspeisten die Besucher in diesem Jahr 114 Ochsen (statt 112 im Jahr 2014) und 50 Kälber (statt 48 im Jahr 2014). Beliebt sei auch das Biereis gewesen. Zu den Klassikern der Küche zählte wieder das Hendl. Wie viele Hähnchen gegessen wurden, konnte Schmid nicht sagen. Wirte-Sprecher Toni Roiderer befand: "Um ehrlich zu sein: eigentlich zu wenige."

FC Bayern München lässt es auf dem Oktoberfest krachen
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Die Bayern lassen es auf dem Oktoberfest krachen

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Foto: afp, GS/bb

Auch was die Promi-Dichte angeht, dürfte man sich in München kaum beschwert haben. Ob Tennis-Legende Boris Becker, Schauspieler Elyas M'Barek oder Models wie Franziska Knuppe — täglich ließen sich etliche Prominente auf der Wiesn blicken. Auch die Spieler des FC Bayern München waren zu Gast.

Ein Wiesn-Hit habe sich nicht abgezeichnet, hieß es. Vielmehr setzten die Bands auf Oldies wie "Liebeskummer lohnt sich nicht" und "Fürstenfeld" oder auch "Tage wie dieser". Im Wiesn-Fundbüro seien knapp 3000 Gegenstände abgegeben worden, darunter neben den üblichen Geldbörsen, Handys und Jacken auch ein Hund, eine elektrische Luftpumpe, zwei Lederhosen sowie drei Eheringe.

Rotes Kreuz, Feuerwehr und Polizei sprachen von einem "normalen" Verlauf des Oktoberfestes. Die Polizei verzeichnete einen Einsatzrückgang von knapp neun Prozent. Die Beamten mussten 2017 Mal ausrücken (2014: 2205), wie Sprecher Wolfgang Wenger sagte. Die Zahl der Straftaten (1191 statt 1290 im Vorjahr) ging ebenso zurück wie die von Körperverletzungen und Taschendiebstählen. Allerdings wurden 47 Maßkrugschlägereien registriert: 11 mehr als 2014.

Ärzte und Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes behandelten den Angaben zufolge 628 Wiesn-Gäste wegen einer Alkoholvergiftung. Das waren 72 weniger als im Vorjahr. Dabei steige der Frauenanteil.
Mittlerweile seien 40 Prozent der Betroffenen weiblich.

(dpa/spol)
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