Pluspunkte für zwei NRW-Städte Rettungsdienste brauchen oftmals zu lang

Mönchengladbach · Rettungsdienste in Deutschland brauchen nach einem Medienbericht oft zwölf Minuten oder länger bis sie beim Notfallpatienten eintreffen – auch in Großstädten. In Mönchengladbach und Bottrop sind die Helfer in 90 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten vor Ort.

 Nach der Umfrage brauchen Rettungsdienste oft länger als acht Minuten.

Nach der Umfrage brauchen Rettungsdienste oft länger als acht Minuten.

Foto: dpa, Stephan Jansen

Rettungsdienste in Deutschland brauchen nach einem Medienbericht oft zwölf Minuten oder länger bis sie beim Notfallpatienten eintreffen — auch in Großstädten. In Mönchengladbach und Bottrop sind die Helfer in 90 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten vor Ort.

Mindestens jede dritte deutsche Großstadt leistet sich Einsatzzeiten, die anderthalb bis doppelt so lang sind wie die von Notärzten geforderte, ergaben Recherchen des ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus". Notärzte fordern demnach eine Hilfsfrist von maximal acht Minuten ab dem Notruf bis zum Eintreffen am Einsatzort.

Wie das Magazin berichtet, gibt es keine bundesweit einheitlichen Vorgaben, wie schnell Rettungsdienste am Einsatzort sein müssen. Die Recherchen hätten aber ergeben, dass mindestens 25 Großstädte zwölf bis 15 Minuten bis zum Eintreffen erlauben.

Fälle von bis zu 24 Minuten in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg soll die Hilfsfrist "nicht mehr als zehn, höchstens 15 Minuten" dauern. Hier orientieren sich die Rettungsdienste laut "Plusminus" an den 15 Minuten, und selbst die seien oft nicht erreicht worden. So habe es Fälle gegeben, wonach die Retter bis zu 24 Minuten bis zum Einsatzort brauchten.

In Berlin wiederum sollen die Rettungsfahrzeuge innerhalb von acht Minuten am Ort sein. Das gelänge aber seit Jahren nur in weniger als 50 Prozent der Einsätze. 2014 seien die Helfer sogar nur in 39 Prozent der Einsätze innerhalb von acht Minuten am Einsatzort gewesen, berichtet das Magazin.

Mönchengladbach und Bottrop als positives Beispiel

Zwei positive Beispiele gibt es dagegen in Nordrhein-Westfalen. Hier gebe es keine eindeutige gesetzliche Vorgabe. Aus der Begründung des Rettungsgesetzes von 1992 und der Rechtsprechung leiteten die meisten Großstädte aber ab, dass man in 90 Prozent der Einsätze in acht Minuten am Einsatzort sein soll. Mönchengladbach zeige, dass dies zu schaffen sei, berichtet "Plusminus". Die Helfer halten demnach nach eigenen Angaben die acht Minuten seit Jahren in 90 Prozent der Einsätze ein und sind oft sogar noch deutlich eher vor Ort. Auch Bottrop könne den gesteckten Zeitrahmen halten.

In Köln, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Herne, Leverkusen, Mülheim an der Ruhr und Recklinghausen würden die acht Minuten in weniger als 90 Prozent der Fälle erreicht, heißt es in dem Bericht weiter. Die Stadt Neuss antwortete demnach, man habe in den letzten Jahren "durchschnittlich" 90 Prozent erreicht. Bochum und Wuppertal erlaubten eine notfallmedizinisch kritische Hilfsfrist von zehn Minuten, erreichten diese jedoch in weniger als 90 Prozent der Fälle.

(haka/das)
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