Menschenrechtlerin Nadia Murad IS-Folteropfer bittet Deutschland um Hilfe für Frauen im Irak
Hannover · Die aus dem Nordirak stammende Menschenrechtlerin Nadia Murad wurde monatelang als Sex-Sklavin der Terrormiliz IS missbraucht. Jetzt hat sie die Bundesregierung mit Nachdruck gebeten, weitere Vergewaltigungsopfer in Deutschland aufzunehmen.
In Hannover schloss die 21-Jährige am Dienstag einen Bericht über ihr eigenes Martyrium mit den Worten: "Es gibt noch Tausende Frauen mit einem ähnlichen Schicksal im Irak; ich würde mir wünschen, dass Deutschland, dass Niedersachsen ihnen die Chance geben würden, herzukommen."
Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in Deutschland auf Einladung der SPD-Landtagsfraktion wies die Jesidin zudem auf Übergriffe hin, denen die kleine religiöse Minderheit selbst in Flüchtlingsunterkünften ausgesetzt sei.
Murad war im Juli 2014 in IS-Gefangenschaft geraten, verschleppt und monatelang als Sex-Sklavin missbraucht worden. Die junge Frau engagiert sich seit ihrer Freilassung weltweit für ihre einstigen Leidensgenossinnen. Sie sprach unter anderem vor der UN-Vollversammlung und ist für den Friedensnobelpreis 2016 nominiert.