Nach sechseinhalb Jahren "Nachtexpress"-Vergewaltiger von Bochum gefasst

Bochum (rpo). Der heftige Zungenbiss seines letzten Opfers ist dem so genannten Nachtexpress-Vergewaltiger von Bochum zum Verhängnis geworden. Rund sechseinhalb Jahre nach seiner ersten Tat wurde der heute 32-jährige Monteur Marc V. auf Grund einer DNA-Analyse als Serientäter überführt.

 ARCHIV: Die Haende eines Mannes sind in Neuruppin mit Handschellen gefesselt (Foto vom 06.12.02). Das Bundesverfassungsg

ARCHIV: Die Haende eines Mannes sind in Neuruppin mit Handschellen gefesselt (Foto vom 06.12.02). Das Bundesverfassungsg

Foto: ddp, ddp

Der Monteur hatte den Angaben zufolge am 20. März sein letztes Opfer in Bochum überfallen. Die 21-jährige Studentin, die er mit einem Messer bedrohte und vergewaltigen wollte, wehrte sich allerdings unter anderem mit einem Zungenbiss so stark, dass er von ihr abließ. "Der Täter leidet noch heute an dieser massiven Verletzung", erklärte Polizeisprecherin Ingrid Laun-Keller. "Er erlitt eine Zungenlähmung und kann nicht mehr richtig sprechen." Bei der Tat verlor er zudem eine auffällige Baseballkappe. Auf Grund der Beschreibung dieser Mütze und der vermuteten Zungenverletzung wurde der Beschuldigte am 14. April in Hannover nach Hinweisen aus der Bevölkerung gefasst. Erst die danach erfolgte DNA-Untersuchung habe den Mann als den "Nachtexpress"-Vergewaltiger zuverlässig überführt.

Von Oktober 1999 bis November 2004 verübte dieser laut Polizei vier überfallartige Vergewaltigungen in Bochum. Der Täter handelte immer nach dem gleichen Muster: Die Opfer im Alter von 18 bis 24 Jahren arbeiteten oder gingen am Wochenende aus, meist bis in die frühen Morgenstunden, und benutzten dann für den Heimweg die Nachtexpress-Busse. Nachdem sie ausgestiegen waren, folgte der Täter ihnen zu Fuß bis zu einsam gelegenen Orten. Hier riss er die Frauen überfallartig zu Boden. Dabei ging der Täter laut Polizei mit äußerster Brutalität vor, schlug die Opfer und bedrohte sie massiv.

Einen Vergewaltigungsversuch verübte der Mann laut Polizei zudem in Recklinghausen. Der Beschuldigte überfiel demnach eine 27-Jährige tagsüber in einem Fahrstuhl in einem öffentlichen Gebäude, als sie auf dem Weg zur Arbeit war. Auch hier wehrte sich das Opfer und konnte unverletzt fliehen, als sich die Fahrstuhltür öffnete, wie die Polizei weiter mitteilte. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Bei dem 32-Jährigen handelt es sich nicht um den schon lange gesuchten Uni-Phantom-Täter.

(ap)
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