Gedenkort MH17-Absturzopfer bekommen Gedenkstätte nahe des Amsterdamer Flughafens

Den Haag · Die Angehörigen der Absturzopfer des Flugs MH17 bekommen einen Gedenkort: Für jedes der 298 Todesopfer des Absturzes am 17. Juli 2014 über der Ostukraine soll ein Baum in der Erinnerungsstätte nahe des Amsterdamer Flughafens stehen.

 Die MH17 war im Juli 2014 über der Ostukraine abgestürzt.

Die MH17 war im Juli 2014 über der Ostukraine abgestürzt.

Foto: dpa

Für die Opfer des Absturzes von Flug MH17 über der Ostukraine soll einem Agenturbericht zufolge in der Nähe des Großflughafens Amsterdam-Schiphol eine Gedenkstätte errichtet werden. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Donnerstag berichtete, votierten die Angehörigen der Opfer in einer Abstimmung dafür, die Erinnerungsstätte in Form eines Grüngürtels aus 298 Bäumen zu errichten - ein Baum für jedes der 298 zumeist niederländischen Todesopfer des Absturzes vom 17. Juli 2014. In der Mitte soll ein Amphitheater stehen.

Nach Erkenntnissen niederländischer Ermittler wurde die malaysische Maschine auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur durch eine Boden-Luft-Rakete zum Absturz gebracht, die aus dem Kampfgebiet im Osten der Ukraine abgefeuert wurde. Die Experten vermieden bei der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse Mitte Oktober eine Festlegung, ob die Rakete von prorussischen Rebellen oder ukrainischen Soldaten abgefeuert wurde. Westliche Länder wie die USA werfen Russland vor, den Rebellen in der Ostukraine die Rakete zumindest geliefert zu haben. Moskau weist jede Verantwortung zurück.

Für die Erinnerungsstätte Vijhuizen-Park in der Nähe des Amsterdamer Flughafens hätten 60 Prozent der Angehörigen gestimmt, schrieb ANP. Insgesamt drei Vorschläge hatten zur Wahl gestanden, die von den Opferfamilien selbst vorgelegt worden waren. Ein Vorschlag sah vor, in der niederländischen Hauptstadt Den Haag zehn Monumente zu errichten, davon neun in der Nähe der Botschaften der von der Tragödie betroffenen Länder. Auch ein Denkmal in Eindhoven war diskutiert worden, wohin die sterblichen Überreste der Opfer überführt worden waren.

Die Stiftung Nationaler Wald-Fonds, die den Entwurf für die ausgewählte Erinnerungsstätte eingereicht hatte, erklärte, die 298 Bäume würden beleuchtet und seien daher auch in der Nacht sichtbar. Um sie herum sollten im Juli Sonnenblumen blühen, die an die Sonnenblumenfelder in der Ostukraine erinnern, auf denen Teile des Flugzeugs gefunden worden waren. "Wir haben den Wunsch, diesen kollektiven Schmerz sichtbar zu machen, indem wir ein lebendiges Monument schaffen", erklärte die Stiftung. Die Opfer sollten einen Ort bekommen, an dem ihrer "von denen, die sie liebten", gedacht werde. Die Erinnerungsstätte soll den Angaben zufolge am 17. Juli 2017, dem dritten Jahrestag des Absturzes, eingeweiht werden.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko dankte am Donnerstag bei einem Besuch in den Niederlanden den dortigen Ermittlern für ihre Arbeit. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident Mark Rutte, versicherte Poroschenko, eine parallele strafrechtliche Untersuchung des Absturzes komme voran. Er hoffe, dass "Mitte Dezember, spätestens vor Jahresende wir eine wichtige Information haben, wer (...) verantwortlich ist für diesen schrecklichen terroristischen Angriff". Rutte sagte, die Ermittler arbeiteten darauf "Tag und Nacht" hin.

(jf, AFP)
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