Feuer in Meißen Unbekannte zünden geplantes Flüchtlingsheim an

Meißen · Unbekannte haben in einem geplanten Flüchtlingsheim in Meißen in der Nacht zu Sonntag ein Feuer gelegt. Verletzt wurde niemand. Die Polizei scheint einen rechtsextremen Hintergrund nicht auszuschließen.

Meißen - Polizei ermittelt nach Brand im Flüchtlingsheim
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Polizei ermittelt nach Brand in Flüchtlingsheim

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Unbekannte haben ein Feuer in einer noch unbewohnten Asylbewerber-Unterkunft in Meißen gelegt. "Wir gehen derzeit von Brandstiftung aus", sagte eine Sprecherin des Operativen Abwehrzentrums der Polizei (OAZ) am Sonntag nach den ersten Ermittlungen. Das OAZ ist für extremistische Straftaten zuständig.

Seit Tagen macht Sachsen Schlagzeilen, weil im etwa 30 Kilometer entfernten Freital allabendlich einige Dutzend Menschen auch mit rassistischen Parolen gegen ein Flüchtlingsheim protestieren. In den vergangenen Monaten waren in Deutschland schon mehrfach Asylunterkünfte in Brand gesteckt worden. In Tröglitz in Sachsen-Anhalt zerstörte ein Feuer eine Unterkunft, bevor die Bewohner dort einziehen konnten. Zuvor hatte es dort massive Proteste gegen deren Unterbringung gegeben. Auch in Vorra (Bayern) und Limburgerhof (Rheinland-Pfalz) waren Feuer in Heimen gelegt worden.

In Meißen wurde nach Behördenangaben an zwei Stellen Feuer mit Hilfe eines Brandbeschleunigers gelegt - es sei in der Nacht auf Sonntag aber nur an einer Stelle tatsächlich ausgebrochen. Unbekannte hätten sich gewaltsam Zutritt zum Gebäude verschafft, hieß es.

Laut MDR Sachsen sollten in der Asylbewerberunterkunft demnächst 32 Flüchtlinge untergebracht werden. Das Feuer war in einem Zimmer in der ersten Etage ausgebrochen. Verletzt wurde niemand, das Gebäude war komplett unbewohnt.

Die Polizei prüft, ob mutmaßliche Rechtsextreme mit dem Brand zu tun haben, die sich offenbar am Abend zuvor in Meißen versammelt hatten.
Die "Initiative Heimatschutz", die im Internet Stimmung gegen Flüchtlinge macht, hatte für Samstagabend zu einer "spontanen Zusammenkunft" in der Domstadt aufgerufen.

(dpa)
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